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Der Tag der Talente 2011 in Berlin

In inzwischen "guter Tradition" trafen sich auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung rund 300 Preisträgerinnen und Preisträger der bundesweiten Schüler- und Jugendwettbewerbe vom 17. bis 19. September 2011 zum "Tag der Talente". Auch 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Förderprogramms Demokratisch Handeln waren der Einladung der Bundesministerin für Bildung und Forschung gefolgt. Bereits der Auftakt der kreativen Arbeitstagung – eine Stadtrallye durch Berlin – versprach den jungen Engagierten sich gegenseitig kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn ein Ziel der Veranstaltung ist es, auf die vielfältigen und differenzierten Begabungen – gemeint sind Interessen, Neigungen, Handlungs- und Lernstärken – von Jugendlichen aufmerksam zu machen. Natürlich gehört hierzu auch die gegenseitige Wahrnehmung. Für den Moderator des Tags der Talente, Stefan Rupp, ist die Talentförderung "eine der wichtigsten Aufgaben der Wissensgesellschaft".

In diesem Jahr wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders ermutigt, ihren eigenen Weg zu finden und diesen auch gegen Widerstände zu gehen sowie bei Schwierigkeiten durchzuhalten. Also: Ziele in den Blick nehmen, unbeirrt eine Sache verfolgen, nicht zu schnell daran zweifeln oder verzweifeln – hierin liegt offensichtlich eine begabungsentfaltende Kompetenz. Bestärkt wurden diese Ermutigungen mit dem Motto: "Herzklopfen". Dazu gehört natürlich noch einiges mehr und so wurden auch die Bereiche angesprochen, die Menschen in Aufregung versetzen, sie faszinieren und ihr Interesse fokussieren. In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, "das Herzklopfen auch oft Forscher haben", wenn sie etwas Neues entdecken und Lösungen für Probleme der Zukunft, wie der Klimaerwärmung, Ernährungsversorgung und Konflikten, finden müssen. Wie in jedem Jahr wurde deutlich, wie stark die Erwartungen des BMBF sich nicht nur an der Entfaltung von Hoch- und Höchstleistungen erschöpfen, sondern auch mit der Entfaltung kreativer Potenziale zur gesamtgesellschaftlichen Krisenbewältigung verknüpft sind. Mehr denn je werden die Begabungsförderung und die Schülerwettbewerbe zu Potenzialen der Zukunftsarbeit und der politischen Mitverantwortung in der Demokratie stilisiert. Das führt natürlich zu der – durchaus noch offenen – Frage, ob dies die Verantwortlichen der Wettbewerbe und die sie begleitenden Didaktiker auch so sehen.

Forschendes Lernen in der Mitte Berlins

Die Jugendlichen erlebten drei spannende Tage in der Hauptstadt und so mancher lernte sie richtig kennen, war es doch vom Veranstaltungsort "Tipi" nicht nur nahezu möglich, der Bundeskanzlerin im benachbarten Amtssitz "auf den Schreibtisch" zu sehen – man war auch in kürzester Zeit bei den touristischen Highlights von Berlin. Während der erste Tag ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens und Wahrnehmens stand, gestaltete sich der darauffolgende kreativ und arbeitsintensiv. In insgesamt 18 Workshops konnten sich die jungen Talente in neuen Bereichen ausprobieren oder auf gewohntem Terrain bewegen und sich weiter qualifizieren – wie bislang auch waren interessante Moderatorinnen und Moderatoren als Expertenschaft gewonnen worden. Das breite Spektrum orientierte sich ebenfalls am Tagungsmotto "Herzklopfen" und reichte thematisch von Arzneimittelforschung über das Planspiel Demokratie bis hin zum Umgang mit Leistungsdruck. Die Jugendlichen experimentierten gemeinsam mit Naturwissenschaftlern und Informatikern und tauschten sich mit Künstlern aus den Bereichen Musik, Literatur und Film aus. Um der Kreativität genügend Raum zu geben, waren neben dem "Tipi" am Kanzleramt auch das Haus der Bundespressekonferenz sowie die Berliner Kalkscheune Tagungsorte.

Auch für die mitgereisten Betreuer der Wettbewerbe gab es einen Workshop, der sich in diesem Jahr thematisch der Persönlichkeitsstärkung in Form von Förderung der Selbstorganisation widmete. Prof. Dr. Peter Struck referierte zu Hirnströmen und deren Zusammenhang zu Lernwegen. Nach dem theoretischen Input am Vormittag, stellten sich am Nachmittag zwei Berliner Schulen vor und zeigten, wie Lernen mit offenen Angeboten und alternativen Benotungsverfahren ihren Schulalltag begleitet. Den veränderten Unterrichtsrhythmus betonten sowohl die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum, als auch die der Heinz-Brandt-Schule als besonders anregend und individuell fördernd. Im Rahmen einer Art "World-Café" hatten die Betreuer abschließend Gelegenheit, individuell Fragen zu stellen sowie Projekte der Schulen im Detail kennenzulernen.

Wissen, Spaß und Würdigung – Begabung fördern

Umrahmt und begleitet wurde der vierte Tag der Talente erneut durch ein festliches und ansprechendes Bühnenprogramm. Für gute Laune und beswingte Stimmung sorgten an den Abenden die Bands "The Spoilt" und "Yellow Diamonds".

Während am Sonntagabend alle Workshops ihre Ergebnisse präsentierten, werkelte und schnitt der Videoworkshop sein Ergebnis fertig. Der originelle Film fasste die Tagung kreativ und anschaulich zusammen, zumal die Jugendlichen Berliner und Gäste der Hauptstadt zum Thema "Herzklopfen" befragten. So bekamen auch Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Festredner Dr. Tankred Ströbe einen umfassenden Einblick der Veranstaltung. Für die preisgekrönten Leistungen bei bundesweiten Schülerwettbewerben wurden die jungen Talente abschließend von der Staatssekretärin ausgezeichnet und erhielten stellvertretend für die Wettbewerbe Anerkennung und Dank für das gezeigte Engagement.

(Jena/Göttingen, Oktober 2011, Arila Feurich & Mario Förster)

(28.10.2011, LR)

 
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