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Demokratie muss gelernt werden

In Schulprojekten demokratisch handeln und Demokratieerfahrungen sammeln

Wie das gehen kann, das legte Dr. Wolfgang Beutel, Geschäftsführer des Förderwettbewerbs "Demokratisch Handeln", in Zusammenarbeit mit Hans-Wolfram Stein, Lehrer in der Gesamtschule Bremen-Ost, in seiner Vorlesung am 24. November 2009 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena dar. Für die ehemalige Schülerin Alina Keller und den ehemaligen Schüler Martin Bogus war es eine besondere Herausforderung vor 800 Zuhörern ihr Schulprojekt "Spaltung der Stadt" vorzustellen.

Sie wiesen gemeinsam mit ihrem Wirtschaftsgrundkurs unter anderem nach, dass die Teilhabe der Bürger/Innen an gesellschaftlichen Prozessen und an der Mitbestimmung in Bremen in einzelnen Stadtteilen nahezu beängstigend niedrig ist. "Die Menschen dort müssen begreifen, dass auch sie etwas bewegen können", sagte Hans-Wolfram Stein. Einen Beitrag Jugendlichen dies bewusst zu machen, hat dieses Schulprojekt selbst geleistet, denn die Schülerinnen haben gemeinsam ihren Wissenserwerb organisiert, dabei Experten einbezogen und ihre Arbeit in der schulischen Öffentlichkeit präsentiert.

Indem die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse im Rathaus vorstellten und in einer Broschüre veröffentlicht haben, gaben sie zumindest den Anstoß zum Nachdenken über Veränderungen, nicht nur in der Politik. Aus diesem Grund wurde dieses Projekt beim Bundeswettbewerb "Demokratisch Handeln" im Frühjahr 2008 als Preisträger ausgezeichnet. Die Jury attestierte den Schülerinnen und Schülern eine Aktivität“ und stellte heraus, dass diese sich "in die Politik einmischen".

Dr. Wolfgang Beutel legte dar, dass durch Demokratiepädagogik Kinder und Jugendliche unter anderem selbst entscheiden, gestalten und sich im öffentlichen Raum beteiligen und bewähren. Hierdurch stärken sie ihr Selbstkonzept und fördern ihre Selbstwirksamkeit. Demokratielernen ist nicht nur Sache eines Fachbereiches oder eines Faches, sondern Demokratie betrifft als Querschnittsaufgabe eine ganze Schule "als Unterrichtsanstalt, als Lebensraum, als öffentlicher Ort, der sich öffentlichen Themen stellen muss", betonte Dr. Wolfgang Beutel. Seit 1990 haben sich am Förderwettbewerb "Demokratisch Handeln" 3.731 Projekte beteiligt. Die Vorlesung vor über 800 angehenden Lehrerinnen und Lehrern war auch ein Appell, dass in Schulen in Zukunft noch mehr Demokratie erfahren und damit gelernt wird, denn Schule kann und muss der richtige Ort dafür sein.

(Ray Wille, GTL-Serviceagentur, 24. November 2009)

Quelle: http://www.thueringen.ganztaegig-lernen.de/Th%C3%BCringen/Berichte/Ringvorlesung%202009.aspx

(01.02.2010, LR)

 
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