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"Eigenverantwortung" und "Traumdaten der Demokratie" : Das 6. Thüringer Bildungssymposium auch mit dem "Förderprogramm Demokratisch Handeln"

Den über 2500 Teilnehmern des 6. Thüringer Bildungssymposiums am 19. April 2008 auf dem Campus der Universität Erfurt präsentierte sich das „Förderprogramm Demokratisch Handeln“ mit einem Infostand als Partner des Thüringer Kultusministeriums bei der Initiative „Jahr der Demokratie 2009“. Dabei gab das Bildungssymposium Gelegenheit, sich über das „Förderprogramm Demokratisch Handeln“, seine Angebote und seine Ausschreibung und vor allem über die demokratiepädagogischen Praxisprojekte, die sich damit verbinden, zu informieren. Regionalberater Thomas Thieme konnte eine Fülle neuer Kontakte knüpfen.

Jahr der Demokratie 2009

Das Förderprogramm mit seinen Angeboten ist Mitberater und -gestalter der vom Thüringer Kultusminister ausgerufenen Kampagne „Traumdaten der Demokratie 89-49-19“, bei der nicht nur an die bedeutsamen demokratiegeschichtlichen Aspekte, Geschehnisse und Personen erinnert werden soll, die sich auch in Thüringen niedergeschlagen haben: die Verfassung der ersten deutschen Demokratie 1919, der „Weimarer Republik“ und die friedliche politische Wende 1989 sowie das uns heute Grundgesetz, dessen 60. Geburtstag wir im nächsten Jahr feiern können. Vielmehr sollen Wert, Wichtigkeit und vor allem die allseitige Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger für unsere demokratische Kultur und Praxis unterstrichen und vermittelt werden.

Mit der Präsentation des Konzeptes zum „Jahr der Demokratie“ 2009 (www.jahr-der-demokratie.de) gelang dem Bildungssymposium eine Schwerpunktsetzung für die Demokratieerziehung. Kultusminister Jens Goebel hat durch seinen Besuch am Gemeinschaftsstand von Demokratisch Handeln und „Jahr der Demokratie 2009“ unterstrichen, wie wichtig ihm diese Initiativen zur demokratiepädagogischen Stärkung der Schule sind.

Projektberatung für „Demokratisch Handeln“ und seine Ausschreibung „Gesagt.Getan.“

Beratung ist eine Schlüsselaufgabe bei der Begleitung und Weiterentwicklung guter demokratiepädagogischer Projektpraxis, die auch in Erfurt beim Bildungssymposium wirksam geworden ist. So konnte im Gespräch mit Frau Koch vom AWO Sozialmanagement Saale-Orla-Kreis von drei interessanten geplanten Projekten im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes der Stadt Pößneck – „Partizipation im Märchenland“, „Tanztheater 2008“ und „Zirkus der Kulturen“ – erste Informationen ausgetauscht und Absprachen getroffen werden. Der Hinweis, den Verlauf der Projekte und die Ergebnisse gut zu dokumentieren und allen Projektteilnehmern auszuhändigen, wurde auch in Bezug auf eine nachhaltig wirksame Durchführung und Ausgestaltung der Projekte  aufgegriffen. Nutzbare Dokumentationen des Projektengagements für eine Beteiligung beim Wettbewerb „Gesagt. Getan.“ des „Förderprogramms Demokratisch Handeln“ können in diesem Zusammenhang entstehen. Die Projektgruppen werden in der soeben veröffentlichten neuen Ausschreibung wohl mitmischen!

Besonderheiten des Förderprogramms

Bei weiteren Gesprächen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Bildungssymposium stellte sich heraus, dass viele den Wettbewerb des „Förderprogramms Demokratisch Handeln“ zwar kennen, ihnen aber z. B. nicht bewusst ist, dass auch noch nicht abgeschlossene Projekte mitmachen können. Dasselbe gilt für die Offenheit in Blick auf alle Schulformen – also auch Projekte an Grundschulen sowie gegenüber der außerschulischer Bildung und Erziehung, die sich auf Demokratiekompetenz richtet.

In den Gesprächen kamen die besonderen Stärken des Wettbewerbs zum Tragen. So geht es bei Demokratisch Handeln darum, dass alle Wettbewerbsteilnehmer nach der Juryentscheidung entweder zur bundesweiten Lernstatt Demokratie oder zur regionalen Lernstatt Thüringen eingeladen werden und somit alle eine Plattform zur öffentlichen Darstellung ihrer Projekte erhalten, ihre Arbeit eine Wertschätzung erfährt und eine Möglichkeit des Erfahrungsaustausches geboten wird. Darüber hinaus bietet der Regionalberater eine Begleitung und Beratung von Projektarbeit vor Ort an.

Ein Beispiel: Das Projekt „Juden in Deutschland“

Besonders beeindruckend war die von Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule in Erfurt in Zusammenarbeit mit dem ThILLM und jungen Erwachsenen jüdischen Glaubens gestalteten Ausstellung „Juden in Deutschland – Selbst- und Fremdbilder“. „Die Umsetzung des Themas ‚Juden in Deutschland heute‘ war eine Herausforderung, denn alle Beteiligten mussten sich mit der Vergangenheit, mit Vorurteilen, mit Befindlichkeiten auseinandersetzen, um zu einer gemeinsamen Normalität zu finden“, war von einem Projektteilnehmer und Projektleiter Michael Goldammer zu hören. In den neun Plakaten geht es um Themen wie „Jüdisches Alltagsleben“, „Reaktionen von Öffentlichkeit auf Jüdisches“, „Vorurteile sowohl von jüdischer als auch nichtjüdischer Seite“ und mehr. Die Plakate sollen Anstoß zu Diskussion geben, im Unterricht, aber auch in der Öffentlichkeit. Die Präsentation ist eine Wanderausstellung und kann ausgeliehen werden, auch auf der Internetseite des Edith-Stein-Gymnasiums ist einiges darüber zu erfahren.

Alles in allem kam dem Rahmenthema der demokratiepädagogischen Weiterentwicklung von Schule und Lernen beim diesjährigen Bildungssymposium große Bedeutung zu. Es bleibt zu hoffen, dass diesem Impuls ertragreiche Projekte, praktische Erfahrungen und Angebote in den Schulen des Landes folgen werden. (Thomas Thieme, Weimar)

 
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