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"Von starken Mädchen und Jungen"

Eine beeindruckende Preisverleihung zur Initiative "Schule und Eltern aktiv für Toleranz und demokratisches Handeln" 2007 in Berlin

Die „Initiative Schutz vor Kriminalität“ und die „Landeskommission Berlin gegen Gewalt“ hatten in Kooperation mit der „Unfallkasse Berlin“ und dem „Förderprogramm Demokratisch Handeln“ 2006 bereits zum dritten Mal den Wettbewerb „Schule und Eltern aktiv für Toleranz und demokratisches Handeln“ an Berliner Grundschulen ausgeschrieben. Mit dem Wettbewerb werden alljährlich Projekte an Schulen ausgezeichnet und mit Geldpreisen gefördert, die sich in hervorragender Weise der Reduzierung und Prävention von Kriminalität und Gewalt an Schulen widmen. Insgesamt hatten die „Unfallkasse Berlin“ und die „Initiative Schutz vor Kriminalität“ 11.000 Euro zur Verfügung gestellt, so dass jedes der ausgewählten Projekte einen wertvollen Preis erhielt.

Elf Projekte wurden ausgewählt

In diesem Jahr wurden 11 Projekte ausgewählt und zur Abschlussveranstaltung am 12. Januar 2007 in den repräsentativen Wappensaal des Roten Rathauses eingeladen, der vor dem Krieg Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung war und heute für Empfänge und Eintragungen ins Goldene Buch der Stadt genutzt wird. Für die Projekte war es besonders spannend herauszufinden, wie hoch ihr Geldpreis sein würde, denn dies wurde erst im Verlauf der Abschlussveranstaltung bekannt- gegeben.

Ausgezeichnet wurden die Paul-Dohrmann-Schule für die Erarbeitung und Aufführung eines Kindermusicals gegen Hass, Lieblosigkeit und Gewalt, die Heinrich-Seidel-Grundschule für die Einführung eines Konfliktlotsenprogramms, die Grips-Grundschule für das Projekt „Schreiben für Toleranz“, die Klosterfeld-Grundschule für die Durchführung von Verhaltenstrainings im Rahmen des  FAUSTLOS-Projekts, die Victor-Gollancz-Grundschule für das Streitschlichterprogramm „Wenn zwei sich streiten ... hilft ein Dritter!“, die Franz-Schubert-Grundschule für die interkulturelle Elternarbeit des Schülerclubs ARCHE, die Lauterbach-Schule für das Projekt “Hand in Hand gegen Gewalt an unserer Schule“, die Nahariya-Grundschule für das Zirkusprojekt „Zirkus Nahariya“, die Schweizerhof-Grundschule für die Arbeit des Arbeibeitskreises „Gewaltprävention“, die Vineta-Grundschule für das Integrationsprojekt „Kleine Schritte - gemeinsam, nicht fremd!“ und die Ludwig-Bechstein-Grundschule für die Arbeit der „Prima-Klima-Gruppe“, die sich an der Schule für ein gewaltfreies Schulklima einsetzt.

Eine beeindruckende Veranstaltung

Kurz vor Beginn der Veranstaltung wimmelt es im Saal von aufgeregten Kindern, Lehrenden, Eltern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Sozialpädagogen. Plätze werden gesucht, letzte Vorbereitungen getroffen und Spekulationen über die Höhe des Preisgeldes angestellt.

Dann geht es los und nach einem mitreißenden Trommelvortrag haben zunächst die Initiatoren und Sponsoren des Wettbewerbs zur Eröffnung das Wort. Nach ein paar einleitenden Worten durch den Vorsitzenden der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, Staatssekretär Thomas Härtel, der besonders die Bedeutung von Selbstaktivität, Selbstkompetenz und Selbstbewusstsein für die Gewaltprävention hervorhebt, werden die preisgekrönten Projekte kurz vorgestellt und anschließend auf die Bühne gebeten.

Es ist beeindruckend im Laufe der zweistündigen Veranstaltung zu sehen, mit welcher Vielfalt an Berliner Grundschulen dem Thema Gewalt und Kriminalität begegnet wird. Dabei stehen immer der Umgang mit Konflikten und ein positives Schulklima im Vordergrund. Doch nicht die Sponsoren und Initiatoren, die die einzelnen Projekte würdigen, sondern die Kinder selbst können am besten zeigen und erklären, was sie gelernt und erfahren haben. So werden, etwas aufgeregt zwar, aber doch gut verständlich nach jeder Urkundenübergabe die Botschaften der Kinder zu ihren Projekten vorgetragen.

Kleine Schritte von starken Mädchen und Jungen – Wettbewerb auch wieder in 2007

Die Schüler der Vineta-Grundschule zum Beispiel, die für ihr Projekt „Kleine Schritte – gemeinsam, nicht fremd!“ mit dem Ziel einer besseren schulischen Integration von Kindern mit Migrationshintergrund ausgezeichnet werden, bedanken sich mit einem Gedicht „starke Jungs, starke Mädchen“.

Die Schülerinnen und Schüler, die an dem bereits zum zweiten Mal ausgezeichneten Streitschlichterprogramm der Victor-Gollancz-Grundschule teilgenommen haben, zeigen, was sie in ihrer Ausbildung über verschiedene Formen der  Kommunikation gelernt haben. Anhand der Sprache von Wölfen („immer machst du das so!“) und Giraffen, die die Situation von oben betrachten können, erklären sie die im Streitschlichterprogramm wichtigen Prinzipien von „aktivem Zuhören“, dem „Eisberg der Gefühle“, und der Neutralität, denn die Kinder wissen: „mit einer guten Lösung sind alle zufrieden“. Wie die Victor-Gollancz-Grundschule haben einige Schulen bereits zum zweiten Mal eine Förderung erhalten, um das Fortbestehen der Projekte zu sichern und die gute Verwendung der vorherigen Mittel zu honorieren. Die „Kreuzberg Ladies“ runden das Programm mit ihrem professionell vorgetragenen Rap-Song über Gewalt in Kreuzberg und ihrer selbstbewusste Stellungnahme dagegen ab.

Abgerundet wird diese begeisternde und mutmachende Veranstaltung mit dem vielleicht wichtigsten Hinweis des Tages: Auch 2007 wollen die Sponsoren aktiv Berliner Grundschule bei der Gewalt- und Kriminalitätsprävention unterstützen.

(Mareike Korte, Berlin; Förderprogramm Demokratisch Handeln)

 
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