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SALF-Tagung vom September 2003

Vom 22. bis zum 24. September haben sich rund 20 Kolleginnen und Kollegen aus Schulen des Landes Sachsen in der sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung getroffen, um über das Thema "Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung" nachzudenken und dieses Nachdenken in besonderer weise mit eigenen Schulprojekten zu verbinden.

In zwei Arbeitsgruppen wurde intensiv an den bisherigen Erfahrungen mit offenen, projektbezogenen Arbeitsformen diskutiert. Besonderen Stellenwert bekam in diesem Zusammenhang die Einrichtung und die professionelle Schulung von sogenannten "Streitschlichtungs-" bzw. "Mediationsgruppen" sowie der Aspekt der Schulentwicklung durch externe Unterstützung.

Gerade dieses - die vorhandenen Erfahrungen zur Diskussion stellen, aber auch die Bedürfnisse nach fachlichem Rat und öffentlicher Wertschätzung zu erfüllen - wurde am Beispiel der Teilnahme von Schulen und Projekten am "Wettbewerb "Demokratisch Handeln" systematisch und praxisbezogen besprochen.

Erneut wurde klar, dass Schule beides brauchen, Impulse und Wahrnehmung durch Partner von außen, aber auch die Möglichkeit, die eigene Arbeit außerhalb der vier Wände eines Schulgebäudes profiliert darzustellen und nachgefragt zu bekommen: Themen wie der Streit um die "Namenspatenschaft" der Schule in Waldheim, der dazu geführt hat, dass ein "Bürgerentscheid" zu dieser Frage durchgeführt worden ist oder die zwischenzeitlich vielfältig anerkannte Arbeit der Film- und Videogruppe "MovieClan" aus Leipzig wurden ebenso behandelt, wie vielerlei Erfahrungen und Anregungen kleinschrittiger Art innerhalb der Schulen.

Ein Fachvortrag zur aktuellen Debatte um Konzepte des Demokratie Lernens und der politischen Bildung sowie die Vorstellung der Förderpraxis des Wettbewerbs Demokratisch Handeln rundete die Veranstaltung ab. Das nachdenklich und zugleich spielerisch-fröhliche Konzert der Gruppe "zwischenFall" aus Leipzig am spätsommerlichen Montagabend im Festsaal des Siebeneichener Schlosses mündete in viele anregende informelle Gespräche im Schlossinnenhof bis spät in die Nacht.

Mehrere Lehrerinnen und Lehrer haben sich entschlossen, gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern ihre Projektarbeit zu dokumentieren und bei "Demokratisch Handeln" einzureichen und zuvor das Angebot nach differenzierter Beratung durch den Regionalberater des Landes Sachsen, Wolfgang Wildfeuer wahrzunehmen.

Die Tradition der SALF-Tagungen, die seit 1997 ihren Platz im Angebot der sächsischen Lehrerfortbildung hat, wurde um einen interessanten Farbtupfer erweitert. Die Direktion der SALF und auch das sächsische Staatsministerium für Kultus haben ihren willen zur weiteren Fortführung dieser Zusammenarbeit am Rande der Tagung bekundet.

Dr. Wolfgang Beutel