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4 | Walderlebnistour – Ein Abenteuer für alle Sinne

"Die Folianten vergilben, der Städte gelehrter Glanz erbleicht, aber das Buch der Natur erhält jedes Jahr eine neue Auflage." So sprach schon der bekannte dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen im 19. Jahrhundert über die Natur. Ihre aktuelle "Auflage" entdeckten sechs Kinder und fünf erwachsene Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 26. Lernstatt Demokratie am 8. Juni 2016 bei einer Walderlebnistour unter der Leitung von Katharina Brändlein vom Försterliesl Kitz.

Nach einem Kennenlernspiel, bei dem nicht gesprochen, sondern nur mit den Augen kommuniziert wurde, absolvierte die Gruppe eine Aufgabe, bei der sie gemeinsam Äste verschiedener Form und Länge aufeinanderstapeln musste. Kein Ast sollte zu Boden fallen. Dies gelang nach einigen Mühen tatsächlich – mit Strategie, Geschick und guter Absprache.

Trotz Strippenregen fand die Gruppe einen trockenen Unterschlupf unter Baumwipfeln und betrachtete von der Försterin mitgebrachte Nester und Eier verschiedener Vögel. Es überraschte wie unterschiedlich sie waren. Die Teilnehmer bestaunten flache Nester und welche, die fast kleinen Höhlen anmuteten, alle aus unterschiedlichem Nistmaterial. Auch die Eierfarbe war jeweils dem Brutort der Vögel angepasst. So war beispielsweise das Ei einer Amsel hellgrün, weil diese vornehmlich in Bäumen und Sträuchern nistet.

Auf den Spuren der Vögel ging es weiter mit einem Baumkronenspaziergang. Die Teilnehmer erhielten einen Spiegel, den sie leicht quer vor die Nase hielten, und sahen so die Baumkronen spiegelverkehrt und vergrößert. Über den unebenen Boden wurden sie von einem der anderen sicher geführt. Dadurch konnte sich jeder auf den außergewöhnlichen "Flug durch die Baumkronen" konzentrieren und sich wie ein Vogel in der Luft fühlen.

In einem kleinen Waldstück entstanden in vier Gruppen verschiedene Land-Art-Projekte, einer Kunstform mit und in der Natur. Hierbei wurden aus den vor Ort vorhandenen Materialien Kunstwerke gebaut: eine kleine behutsam aufgestapelte Steinfigur, eine mit Blättern ausgefüllte Baumhöhle, ein schönes rundes Bild auf dem Waldboden aus Moos, Blättern, Tannenzapfen und Steinen sowie ein kunstvoll geschmückter Bogen aus Blättern, Zweigen und Blüten.

Der Nachmittag fand seinen Ausklang am Steg der Akademie für Politische Bildung. In einer zehnminütigen Stillephase konnte sich jeder noch mal den Tag in Erinnerung rufen. Was hat man erlebt, was gesehen, gerochen, gefühlt, gespürt? Die Teilnehmer waren sich einig: Die Walderlebnistour war gelungen und ein Abenteuer für die Sinne.

(Nikola Poitzmann, 13. Juni 2016)

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22.07.2016 (DI)

 
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