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KABARETT MIT TUCH - Ein Workshop
Moderation: Hans-Hermann Hille (Bremen)Ein Kabarettist ist frech, radikal und hat einen ausgestreckten Finger, den er in Wunden legt, die nicht gemachte Hausaufgaben verursachen. Auch Politiker machen häufig ihre Hausaufgaben nicht.
Wie erwirbt man Fertigkeiten eines Kabarettisten? Man trainiert schnelles und deutliches Sprechen, schärft sein Gefühl für Pointen, übt chorisches Sprechen und liest Zeitung. Aus so manchen Zeitungsartikeln lassen sich hervorragende Kabarettsituationen entwickeln entweder szenisch oder als Tuchnummer. In einer Tuchnummer braucht man nicht einmal seinen gesamten Text auswendig können, denn man liest (stumm) eine Zeile hinter einem drei Meter breit gespannten Tuch, kommt hoch, trägt jene Zeile auswendig vor und taucht wieder ab im variantenreichen Wechsel mit anderen Tuchspielern.
Vor Kurzem stand in der Zeitung (Zitat eines Wehrbeauftragten), dass Talibankämpfer nur in das Rohr eines deutschen Leopard-II-Panzers schauen müssten, um sofort ihre kriegerischen Aktionen einzustellen: Endlich scheint ein Weg gefunden, wie sich Deutschland siegreich aus dem afghanischen Sumpf ziehen kann! Vor ein paar Tagen konnte man im Bremer WESERKURIER lesen: "Fast alle Überwachungskameras verstoßen gegen das Gesetz!" Abgesehen von der politischen Seite dieses illegalen Ausspionierens wird hierdurch endlos Stoff für Voyeure geliefert. Zu solchen Texten werden wir Kabarettnummern entwickeln. Vielleicht bringt ihr selbst einen provokativen Zeitungsartikel mit?