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Workshop 07 | Bericht

Schülervertretung und Schule verändern

Eine Schülervertretung gehört zum Schulalltag, wie Lehrer, Pausen und Klausuren. Auch Gespräche über die Veränderung und die Bewältigung von Problemen sind wichtige Punkte in der Schule. Im Workshop "Schülervertretung und Schule verändern", moderiert von Vincent Steinl, ging es genau um dieses Themenfeld.

17 Teilnehmer, darunter Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Schülersprecher, Schülervertreter und Klassensprecher, diskutierten und arbeiteten in einem Raum. Nur wenige kennen einander. Man weiß schnell einige Namen, aber sonst ist man sich völlig unbekannt.

Um überhaupt ein Arbeitsergebnis erreichen zu können, muss man sich miteinander vertraut machen. Deshalb gibt es zu Beginn die obligatorischen "Kennlern-Spiele" - und schon geht die Arbeit los.

Schülervetretung: Elementare Voraussetzungen

Erwartungen benenen, "Baustellen" bearbeiten und die verschiedenen Modelle aus den unterschiedlichen, bundesweiten Schulen erläutern, das waren dann unsere ersten Schritte zur Sache. Allerdings galt es zuerst zu klären, was eine Schülervertretung überhaupt ist. Denn am Ende des Tages sollte als Resultat eine Präsentation entstehen, die die Schülervertretung repräsentiert und Lösungsansätze zeigt, die jeder in seine Schule hineintragen kann.

Auf farbigen Plakaten schrieb jeder seine Vorstellung davon, seine Erfahrungen damit und seine Wünsche und Sorgen an und bei einer Schülervertretung auf. Es kristallisierte sich heraus, dass es zwar an jeder Schule ähnliche Modelle gibt, diese im Detail aber grundverschieden sind. In Diskussionen stellten wir als Gruppe fest, dass eine SV nicht nur den formalen Rahmen der Schulgesetze benötigt, sondern auch eine große Portion Motivation, um überhaupt bestehen und etwas bewegen zu können.

In kleinen Gruppierungen gab es daran anschließend einen Austausch in Bezug auf Baustellen in der Schülervertretung. Kritische Beurteilungen der eigenen Arbeit und der eigenen Schule wurden angesprochen.

Was ist eine SV, eine Schülervertretung?

Nach einer Mittagspause galt es dann noch einmal die Frage aufzugreifen und zu klären, was eigentlich eine SV ist, warum und wieso es diese überhaupt gibt. Diesmal diskutierten wir Antwortmöglichkeiten mithilfe eines Films vom SV-Bildungswerk, der veranschaulichte, wie wichtig es ist, zu "partizipieren". Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten wurden angesprochen: Rhetoriktraining, SV-Berater und deren alltagsprägende Schülernähe können und sollen motivieren und beraten und jeder Schule zu einer erfolgreichen und starken Schülervertretung verhelfen.

Was ist die Substanz einer guten SV?

Gegen Ende dieses produktiven Tages ging es daran aufzuschreiben, was eine SV ausmacht. Wir haben zunächst folgende Begriffe aufgeschrieben:

  • Motivation
  • Zusammenhalt
  • geeignete Räumlichkeiten und
  • Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern.

Die wichtigsten Bestandteile dieser vier Ebenen haben wir nochmals diskutiert und zu Eckpunkten einer eigentlich in diesem Workshsop angestrebten "Bremer Erklärung zur Schülerpartizipation" zusammengefasst.

Dann hat uns aber auch bewegt, wie wir unsere Debatten und Arbeitsergebnisse in das Plenum der Lernstatt Demokratie tragen sollten. Mit einer demokratischen Abstimmung haben wir beschlossen, eine kleine Szene, ja ein Theaterstück, zu nutzen, um mittels unserer Karteikarten zu einer eindrücklichen Präsentation zu kommen. Es ist dann ein Stück entstanden, in dem eine Schülersprecherwahl inszeniert wird; aber mit Witz – wie wir meinen.

SV-Sprecher-Wahl: Formalismus oder substanzielle Partizipation?

Und so läuft die Sache ab: Ein guter Kandidat, mit Rückendeckung von anderen Mitschülern und ein schlechter Kandidat, der ohne Rücksicht auf Verluste Schülersprecher werden will stehen auf der Bühne. Im Publikum sind Schülerinnen und Schüler, die kritische Fragen stellen und eindeutig für den "guten" Kandidaten plädieren. Diesem Schüler gewährt unser Publikum so viel Rückhalt, das der "schlechte" mit dem Satz: "Scheiß-Demokratie" die Bühne verlässt.

Mit dieser Szene wird zugleich eindeutig dargestellt, was eine gute Schülervertretung ausmacht:

  • Eine motivierte Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die die Schule verändern und verbessern möchten,
  • ein engagierter Schülersprecher, der den Schülern unterstützend zur Seite steht und
  • gute räumliche und freundliche Verhältnisse an, in und im Umfeld der Schule.

(Gesamtschule Bremen-Ost, Juli 2010, Laura Ranko , Jg. 12)

Bilder und Ergebnisse

 
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