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Die Schnoorführung: Enge Gassen – Wüste Stätten – Fromme Frauen

"Als an einem stürmischen Tag drei Fischer auf der Weser um ihr Leben bangten und sich Schutz auf einer Sanddüne suchten, beschlossen sie diesen Ort ‚einzubremen‘ und dort eine Siedlung zu gründen", so berichtet es die Sage über die Gründung der Stadt Bremen. Der zweite Stadtspaziergang "Die Schnoorführung: Enge Gassen – Wüste Stätten – Fromme Frauen" führte einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lernstatt Demokratie bei strahlendem Sonnenschein in das älteste Stadtviertel Bremens – den Schnoor.

Die Stadtführerin Christine Holzner-Grabe erzählte dabei und hat  uns als Teilnehmer für darstellerische Aspekte sehr lebendig einbezogen. So sollten wir beispielsweise die beschriebene Sage über die Entstehung Bremens schauspielerisch verbildlichen, was der Führung einen auflockernden Charakter verlieh und den Beteiligten ein Lächeln – ob aus Verlegenheit oder Begeisterung war nicht immer ganz auszumachen – auf das Gesicht zauberte.

Das Wort "Schnoor" kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet Schnur. Es handelt sich also um ein Seilerviertel, denn weil zu seiner Gründerzeit dort verschiedene Handwerker und Fischer in der damaligen Siedlung lebten, wurden dort Seile in Mengen produziert.

Ein weiterer Grund für Assoziationen zur Namensgebung des Viertels liegt in der unheimlichen Dichte der alten Fachwerkhäuser. Durch die engen Gässchen scheinen die zahlreichen Wohn- und Geschäftshäuser auf einer langen Schnur aufgefädelt worden zu sein. Die schmalste Gasse der Welt ist dabei kaum breiter als 50 cm.

Heute dient das Viertel mit seinem mittelalterlichen Ambiente den Bremern und den Touristen als Erholungsort, zum Flanieren zwischen zahlreichen Geschäften oder um in gemütlicher Atmosphäre einen Kaffee zu trinken und sich Zeit für eine kurze Atempause vom Alltag zu nehmen.

(Jena, August, Dorothea Nitzsche)

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06.09.2010 (LR)

 
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