Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Startseite » Lernstatt Jena 2009 » Workshops »

Workshop 08 | Bericht

 

Schule verändern – Ein Workshop für "Jung und Alt"

Nun war es wieder so weit: Die "Lernstatt Demokratie 2009"  in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Imaginata führte 55 Projekte zusammen. Die Lernstatt, die von dem Förderverein "Demokratisch Handeln" durchgeführt wird, war wieder einmal ein großer Erfolg und erfreute sich positiver Resonanz.

Ein ganz besonderes Projekt, das auch "Jung und Alt" begeisterte, war der Workshop von Vincent Steinl aus Berlin. Dieses Projekt diente vor allem dem Ideen-Austausch von Schülerninnen und Schülern, Lehrerninnen und Lehrern sowie Eltern. Schließlich wollte er Anregung für die Gestaltung von neuen Projekten an den jeweiligen Schulen geben. Fragen wie: Auf welche Weise können wir gemeinsame Projekte auf die Beine stellen? Oder: Wie organisieren wir die Schülervertretung? fanden hier eine Antwort.

Vincent und das SV-Bildungswerk

Am 18. Juni 2009 um 19:00 Uhr begann der Workshop mit dem Moderator Vincent Steinl, der zum Vorstand des SV- Bildungswerkes gehört. Menschen aus allen Altersgruppen konnten sich für dieses Projekt begeistern und schließlich fanden sich 21 Interessenten in der Metabox 1 des Umspannwerks zusammen. An diesem Abend fand lediglich eine kleine Kennenlernrunde und ein kurzer Austausch statt. Die Teilnehmer kamen unter anderem aus Bremen, Bayern und Brandenburg.

Am nächsten Tag, dem 19. Juni 2009 startete dann die Arbeit. Nachdem der einundzwanzigjährige Vincent Steinl den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Tagesplan erläuterte, begann der Tag mit der Frage: "Was stört mich an unserer Schule?". Eine einladende Frage, könnte man sagen. Oder anders: Leider fanden die Workshopmitglieder einige Antworten darauf. Vor allem war es die fehlende Motivation auf Seiten der Lehrenden, aber auch der Schülerinnen und Schüler. Kritisiert wurde die wenige kompetente Unterstützung der Lehrenden, die bei Problemen der Kinder und Jugendlichen eigentlich erwartet und gefordert wird sowie das fehlende soziale Lernen. Alle Missstände wurden in zwei thematische Gruppen gegliedert: Mängel, die innerhalb und solche, die außerhalb der Schule zustande kommen.

Externe Missstände sind zum Beispiel die übermäßige Größe der Klassen und die unterschiedlichen Schulsysteme in den Bundesländern. Insbesondere G8, dies ist die Reduzierung von 13 Schuljahren auf 12 im Gymnasium, stieß auf großes Misstrauen bei den Schülern.

Interne Mängel sind unter anderem die fehlende Mitarbeit der Eltern, die mangelnde Transparenz in der Schule und der nicht vorhandene Austausch zwischen Kollegen. Einen Teil der Verantwortung für diese Missstände tragen – so die einhellige Meinung – die verantwortlichen Institutionen und Gremien, wie Kultusministerien, aber auch die Landtage.

Unzufrieden mit der Schule?

Die Unzufriedenheit führte gleichzeitig zum nächsten Thema, das unter der Überschrift: "Schule neu denken – Wie soll Schule aussehen?" stand. Zuerst wurde dieses Thema in Kleingruppen behandelt. Es entstanden dort viele gute Ideen. Die Ergebnisse wurden dann in der großen Gruppe zusammengetragen. Am Ende entstanden vier Sparten, in denen wir die Anregungen systematisierten:

  • "Sich wohlfühlen", dies bedeutet ein gutes Schulklima zu erzeugen und einen respektvollen Umgang zwischen Lernenden  und Lehrenden;
  • "Unterricht optimieren", dazu gehört vor allem die individuelle Förderung und die Anerkennung unterschiedlicher Lernwege;
  • "Demokratisch handeln", hier zählt besonders die Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler;
  • "Rahmenbedingungen sichern" hieß die letzte Sparte. Dort sollten die Haushaltsmittel besser verteilt werden.

Es entwickelten sich viele verschiedene Ideen, wie man die Schulen verändern und somit verbessern kann.

Was ist "Moderation"?

Als vorletztes Thema wurde die Frage: "Was ist eigentlich Moderation?" geklärt. Der Begriff  Moderation stammt ursprünglich von dem lateinischen Wort moderare ab, was so viel wie "ausgleichen" heißt. Eine Moderation ist eine Vermittlung zwischen Personen, die alle beteiligt sein müssen. Ein Moderator wie Vincent Steinl muss deshalb vor allem objektiv und neutral sein.

Der letzte Punkt der Tagesordnung war die Arbeit in Kleingruppen. Es wurden die Themen Zivilcourage, Feedback, Klassenrat und Schülervertretung behandelt. Dazu bekamen die Teilnehmer Texte als Anregungen, außerdem sollten sie eigene Erfahrungen und Perspektiven austauschen. Am Ende entstanden vier individuelle und sehr kreative Präsentationen.

Zum Abschluss des Tages wurde die Workshoppräsentation für den nächsten tag geplant.

Am 20. Juni 2009  fand dann schließlich die Präsentation aller Projekte statt. Die kreative Performance der Mitglieder des Workshops Schule verändern stieß auf viel Applaus.

Und so endete für uns die "Lernstatt Demokratie 2009" mit großem Erfolg.

 

(17.07.2009, Ornella Kühn)

Bilder und Ergebnisse

 
© 2009 Demokratisch Handeln | Impressum