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Workshop 05 | Bericht

„Europa bewegt Schule - Neue Horizonte durch Projektpartnerschaften“

Ziel dieses Workshops war es, einen Beitrag zur Überwindung von Vorurteilen zu leisten und die Neugier auf das Leben der europäischen Partnerländer zu wecken - denn demokratisches Lernen und politische Bildung heute sind auf Europa verwiesen ebenso, wie Europa auf ein demokratisches Bewusstsein und zivilgesellschaftliche Akzeptanz angewiesen ist. Klar ist auch: Wir können uns Europa nicht mehr entziehen, denn viele politische Entscheidungen werden bereits heute für alle Mitgliedsstaaten gültig, sie werden in Brüssel beschlossen und nicht mehr durch die jeweilige nationale Regierung sanktioniert.

Deshalb sollte hier der Frage nachgegangen werden, inwieweit Alltagserfahrungen der Jugendlichen in Deutschland den Alltagserfahrungen von Jugendlichen im europäischen Ausland entsprechen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in diesem Workshop das Angebot erhalten, Themen, die sie selbst auszuwählen hatten, mit kritischen Fragen zu bearbeiten, ihre jeweilige Position und Meinung darzustellen und zu erörtern und sich mit den Ansichten und Einsichten anderer hierzu auseinanderzusetzen.

Der Workshop war für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab Klassenstufe 8 offen. Als Instrument zur Erprobung und kommunikativen Begründung eigener Positionen ist eine Pro- und Contra-Debatte vorgesehen und durchgeführt worden - die Jugendlichen sollten dazu angeregt werden, sich qualifizierte Meinungen und Positionen zu erarbeiten.

Die Organisation von Themen und Arbeit

Für den eintägigen Workshop standen insgesamt vier Doppelstunden zur Bearbeitung des Themas zur Verfügung. Im diesem Rahmen musste eine Präsentation für den Samstagvormittag vorbereitet werden. Es nahmen elf Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 der von „Demokratisch Handeln“ eingeladenen Projekte teil. Hinzu kamen zwei Schülervertreter der Friedensschule Münster.

Zunächst wurde die gemeinsame Arbeit mit Hilfe einer gestuften Vorbereitung organisiert. Folgende Schritte wurden geleistet:

Ausfüllen eines Arbeitsblattes mit Fragen rund um „europäische Kulturen und Alltäglichkeiten“;

Auf der Europa-Karte Urlausländer markieren (weiß), Partnerländer für  eine Schulpartnerschaft finden (Erstwahl grün, Zweitwahl gelb) bzw. ablehnen (roter Pin);

Pro- und Contra-Argumente sammeln für eine Schulpartnerschaft im europäischen Ausland;

Vorstellen der Debattenregeln nach der „Jugend debattiert-Methode“;

Durchführen einer Schnupperdebatte zum Thema „Soll ein verpflichtender Schüleraustausch mit einer Schule im europäischen Ausland regelmäßig stattfinden?“

Vorbereiten einer weiteren Schnupperdebatte als Workshop-Präsentation

Feedback zum Workshop

Die meisten Schüler und Schülerinnen wollten in dem Workshop lernen, noch besser mitzureden, Argumente vorzutragen. Ferner war die Neugierde groß nach den Regeln einer Debatte. Ferner wollten die Schülerinnen und Schüler die Vorteile einer Zusammenarbeit mit Schülern und Lehrern aus anderen europäischen Ländern bearbeiten.

Wir legen los - der Verlauf des Workshops

Im Zentrum des Workshops stand das praktische Tun und Erleben. Die Teilnehmerschaft hat die eigenen Erfahrungen mit dem europäischen Ausland aufgegriffen und zum Thema gemacht (Urlaubs- und Klassenfahrten). Schülerinnen und Schüler begründeten aus dieser Perspektive, mit welchen Ländern ihre Schule ein Austauschprogramm beginnen sollte.

Alle Schülerinnen und Schüler sammelten Pro- und Contra-Argumente und beteiligten sich anschließend an einer „Schnupperdebatte“ zu dem Thema. Nach der Mittagspause und am Ende des Workshop wurde durch Pamela Beetz ein griechischer und ein irischer Tanz einstudiert

Alle Teilnehmer sammelten weitere Themen, um abzustimmen, welches am Samstagmorgen in einer Schnupperdebatte bei der Workshop-Präsentation vorgestellt werden sollte. Das Thema „Soll Fast-Food in Europa verboten werden“ wurde ausgewählt.

Bei der Workshop-Präsentation am Samstagvormittag zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf virtuose, witzige und fesselnde Art und Weise, welche Kompetenzen sie erworben haben. Bei der Show-Debatte „Soll Fast-Food in Europa verboten?“, waren nicht nur rhetorische Talente zu besichtigen und vor allem zu hören, sondern auch gute Argumente. Debattieren, so viel wurde schnell klar, ist eine Kunstform, die sich lohnt in der Schule zu pflegen.

 „Mir haben die Kennenlern-Spielchen besonders gefallen“, sagte ein Teilnehmer. Ein anderer betont, dass er hier gelernt habe, „… schnell gute Argumente zu einem Thema zu finden“. „Ich könnte jetzt die Vorteile einer Schulpartnerschaft mit einer europäischen Schule gut begründen“, resümiert eine Schülerin ihre Arbeit, und ich habe nun ein stärkeres Selbstbewusstsein, wenn ich in der nächsten Woche zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen bin“. Die Diskussion um Europa, die bei der Lernstatt Demokratie hier im sprichwörtlichen Sinne realisiert worden ist, hat geholfen, die Augen zu öffnen und das rhetorische Talent zu schärfen, so die Antwort einer Mitschülerin auf die Frage nach dem persönlichen Ertrag der Veranstaltung. (Bremen/Jena, 30.6.2008, Harry Beetz unter Mitarbeit von Wolfgang Beutel)

Bilder und Ergebnisse

 
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