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Workshop 02 | Bericht

"Lernstatt Radio" - Ein Workshop zu einem aktuellen Informationsmedium

Das „Lernstatt Radio“ im Rahmen der „Lernstatt Demokratie 2008“ arbeitete in einem abgelegenen, ruhigen Raum - der „Schuloase“ -, einem kleinen Versammlungshaus hinter der Friedensschule in Münster. Hier hatten Redaktion und Technik ihren Sitz. Der Workshop wurde von 14 Jugendlichen, acht Mädchen und sechs Jungen, besucht. Knapp über die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren im Alter zwischen 14 und 15 Jahren. Die anderen waren 18 Jahre und darüber.

Zu Beginn der Arbeit - auch schon im Vortreffen am Donnerstag Abend - wurde sehr schnell klar, dass es zu den Inhalten und Arbeitsformen zunächst doch sehr unterschiedliche Vorstellungen gab. Einige hatten die Idee einer eher technischen Einführung in die Praxis und Ausstattung von Rundfunkaufnahmen, andere wollten mehr über das Medium im politischen Kontext erfahren, wieder andere wollten im Schwerpunkt die journalistischen Grundlagen der Radioarbeit kennen lernen.

Radio heute - Diskussion und Vorbereitung

Der Workshop startete mit einer Diskussion zum Thema: „Was für unterschiedliche Radiolandschaften gibt es eigentlich in den Bundesländern und warum?“. Es gab eine rege Debatte darüber, warum es z.B. in Hamburg, Bremen oder Niedersachsen so viele verschiedene Radiosender gibt und weshalb in NRW die Radiolandschaft zwar sehr begrenzt ist, es aber einen Bürgerfunk am Abend gibt: Es wurde über das Bürgerengagement im Bereich des Bürgerfunks und der Offenen Kanäle im Rahmen einer demokratischen Medienlandschaft gesprochen.

Ohne große technische Einführungen sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Aufnahmen mit den MD-Rekordern - einer kompakten digitalen Aufnahmetechnik - wagen. Sie sollten sich nach Möglichkeit knapp, aber dennoch informativ und interessant gegenseitig interviewen. Die Aufnahmen wurden dann im Plenum angehört und in Bezug auf technische, journalistische und medienästhetische Gesichtspunkte untersucht und besprochen. Hieraus ließen sich dann Handlungsregeln ableiten, die die Workshop-Leute im Umgang mit dem Medium beherzigen sollten.

Die redaktionelle Arbeitsteilung

Nun wurde der Aufbau eines tagesaktuellen Radiobeitrags besprochen. Vor der Mittagspause sollte ein erstes Konzept für einen gemeinsam produzierten Beitrag am Nachmittag stehen. Hierzu musste geschaut werden, welche Beitragsformen es im Radio gibt. Diese wurden besprochen und ein erster gemischter Beitrag von ca. acht Minuten Länge in Form eines Zahlenstrahls aus bunten DINA4-Zetteln vorstrukturiert. Die Redaktionsgruppe teilte sich in Kleingruppen auf. Nun wurde überlegt, welche Personen für den jeweiligen Kurzbeitrag benötigt werden und was sonst noch aufgenommen und beachtet werden musste.

Am Nachmittag ging es dann für die Gruppen mit der Produktion ihres Beitrages weiter. Oft wurde festgestellt, dass bestimmte Dinge nicht wie vorgesehen funktionierten und das Beitragskonzept wieder umgestellt werden musste. Die Gruppen, die ihre Originaltöne (O-Töne) schon eingefangen hatten, strukturierten diese und spielten sie in den Schnittcomputer ein. Dann beschäftigten sie sich mit der Moderation und einem „Radiojingle“ für die Lernstatt 2008.

Wir haben eine Reportage!

Die Beiträge wurden auf den Punkt genau fertiggestellt, nachdem sie in einem zweistündigen Schnitt zusammengefügt wurden. Es entstand ein acht-minütiger Audiobeitrag mit einem Interview mit Herrn Dr. Beutel zur Lernstatt Demokratie, einer Reportage über die verschiedenen Orte der Lernstatt 2008 und eine Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lernstatt 2008 an der Friedensschule in Kombination mit einer Moderation und gemafreien Musikanteilen. Zudem entstand optional ein Jingle zum Thema „Demokratisch Handeln“.

Die Teilnehmerschaft war sehr motiviert bei der Sache. Die verschiedenen Aspekte des Massenmediums Radio konnten durch eigenes Tun und die vorgeordnete Debatte zum Medium erforscht und erarbeitet werden. Alle waren nicht nur interessiert, sondern erstaunt darüber, wie weit die Medien in unserer heutigen Zeit eine Rolle spielen und dass ein „altes“ und zugleich neues Medium wie das Radio noch einen so präsenten Alltagswert in der heutigen Zeit hat - trotz Internet, Web 2.0 und Podcast. (Münster, Juni 2008, Dennis Welpelo)

Bilder und Ergebnisse

 
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