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Workshop 02 | Bericht

Mobile Zukunftswerkstatt

Dieser Workshop wurde in der Trafobox 1 von den Moderatoren Jasper Grimbo und Benjamin Moselback in einer lockeren, doch zugleich sehr lehrreichen Art und Weise geleitet.

Ein erstes Treffen fand am Donnerstagabend von 19 bis 20 Uhr statt, wobei alle Gruppenmitglieder – insgesamt immerhin 22 Menschen – in das Projekt eingeführt und auf den bevorstehenden Workshoptag vorbereitet wurden.

Am Freitagmorgen um 9 Uhr starteten wir mit einem Spiel zur Auflockerung, welches folgendermaßen funktionierte: Wir stellten uns in einen Kreis, schlossen die Augen, streckten die Hände in die Mitte, ertasteten die des gegenüber Stehenden und hatten dann die Aufgabe uns zu „entknoten“. Anschließend begannen wir mit der Arbeit an der ersten von insgesamt drei Phasen, der Kritikphase. Wir teilten uns in kleine Gruppen von vier bis fünf Mitgliedern und diskutierten  über die Probleme an unseren Schulen. Diese haben wir uns in der großen Gruppe gegenseitig erläutert und daraus die wiederholt auftretenden als Hauptprobleme der deutschen Schulen festgehalten.

Nach einer kurzen Pause begannen wir in der zweiten Phase, der Utopiephase, wieder in kleinen Gruppen an der Erstellung unserer „Perfekten Schule“ in bastelnder und malender Form. Nach ca. zweistündiger Arbeit und zahlreichen Diskussionen stellten wir uns die perfekten Schulen und ihre Systeme vor. Uns wurden viele verrückte und geniale Ideen präsentiert, doch waren diese schwer zu verwirklichen bzw. an einer bestimmten Schule durchzusetzen.

Eine Gruppe wünschte sich eine „Glasschule“, in der alle Wände aus Glas bestehen und somit die Schülerinnen und Schüler immer in der Sonne sitzen können. Außerdem sollte diese Schule sehr stark auf das Leben nach der Schulzeit vorbereiten. In den Systemvorstellungen kommt deutlich zum Ausdruck, dass die neuen Schulsysteme so geregelt sind, dass die in der Kritikphase erläuterten Probleme nicht erneut auftreten können.

Häufig störte uns Schüler, aber auch die Lehrer, die fehlende Kommunikation sowohl unter Lehrern als auch unter Schülern und Lehrern. Deshalb hatte sich eine Gruppe überlegt, einen gemeinsamen Aufenthaltsraum zu errichten, um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu erhalten.

Damit die allgemeine Lernsituation nicht so angespannt ist, war die Verschönerung ein wichtiges Thema bei fast allen Gruppen. Man beschloss, die Wände farbig zu streichen, viele Blumen in den Utopieschulen zu verteilen und entschied sich für unterschiedliche geometrische Fensterformen. Während wir in  den Gruppen an unserer „perfekten Schule“ arbeiteten, traten immer wieder Unstimmigkeiten auf, welche wir durch demokratisches Abstimmen und Entscheiden meistern konnten.

Zur Entspannung spielten wir ein Spiel namens „ Kommando Bimberle“; dieses lockerte die allgemeine Situation auf und wir konnten mit der Arbeit in der dritten und letzten Phase, der Realisationsphase, beginnen. Als erstes erarbeiteten wir gemeinsam Tipps für ein Projektmanagement, da es ohne dieses schwer möglich, ist ein Projekt an das gewünschte Ziel zu bringen. Einige Aspekte waren zum Beispiel: Verantwortung konkret verteilen, Controlling planen und umsetzen, Kommunikationswege planen, usw.

Danach haben wir ein Projektblatt erstellt, auf dem wir die fünf wichtigsten Grundregeln für das Herangehen an ein solches Projekt festlegten. Als erstes überlegt man sich, worum es eigentlich geht, danach, was man mit diesem Projekt erreichen will. Diese Ziele sollten jedoch spezifisch realistisch und messbar sein. Auf dem Weg dorthin befinden sich auch Stolpersteine, welche durch genaue Herangehensweise überwunden werden müssen. Dabei sollte man sich Unterstützung suchen, zum Beispiel  in Form von Sponsoren oder Menschen, die diese Projekte unterstützen.

Der wichtigste und letzte Punkt nennt sich: „Maßnahmen“ Es muss geklärt werden, was getan werden muss, wer was macht und bis wann. Diese Leitpunkte haben wir  gemeinsam erarbeitet und dabei Problematiken, die man an der Schule verändern möchte, besprochen und zusammengetragen. Unsere Themen waren: Grüne Klasse, Schule ohne Rassismus, Lehrer -  Tests, Motivation.

Mit Hilfe demokratischen Handelns haben wir unser Gruppenziel erreicht und gelernt, wie man vorgehen muss, wenn man etwas verändern möchte. Es gibt zu wenig Menschen, die sich das Ziel setzen, die Welt zu verbessern, doch wir haben neue dazu gewonnen, die gelernt haben, wie es geht.

(Bettina Seifert, Klasse 10/2 Gymnasium Bergschule Apolda)

Bilder und Ergebnisse

 
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