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„Partizipation, Demokratie und Schule gehören einfach zusammen“

Die „Lernstatt Demokratie“ geht in eine neue Runde, dieses Mal mit der Max-Brauer-Schule in Hamburg als Gastgeber. Aktive Demokratie und Gleichberechtigung - schon bei der Begrüßung standen die Schüler zusammen mit Lehrern und Veranstaltern auf einer Bühne. „Das Beeindruckendste sind die Schüleraktivitäten, die hier im Mittelpunkt stehen“, erklärte Schulleiterin Babara Riekmann die Faszination an „Demokratisch Handeln“. Das und die vorhergegangene eigene Teilnahme waren die Hauptgründe für ihre Schule die Veranstaltung auszurichten. Die Max-Brauer-Schule steht selbst für einen projektorientierten, fächerübergreifenden und selbständigen Unterricht, so erzählt Babara Riekmann. Ganztagsunterricht erschließt sich hier als neue Möglichkeit des Lernens und der Schuler. Auch für Jürgen Bosenius, Mitarbeiter der Kinder und Jugendstiftung (DKJS), gehört “Partizipation, Demokratie und Schule einfach zusammen“. Er räumt der Ganztagsschule und neuen Ideen wie Schülerparlamenten einen großen Stellenwert ein.

Begrüßung und Eröffnung der Ausstellung - Bild 1

Demokratie gleich trocken und öde, so heißt ein Klischee. Doch „es soll auch Spaß machen“, meint Wolfgang Beutel, Geschäftsführer von „Demokratisch Handeln“. Und die Lernstatt macht tatsächlich Lust auf mehr. Hier wird in einer gut vorbereiteten Umgebung der Boden für neue Projekte geschaffen. „Weitere Förderung und selbst kreativ werden in den Workshops“ sind für Wolfgang Beutel wichtige Aspekte und Ziele einer Lernstatt. Ihm liegt vor allem das Erlernen von Demokratie durch eigene Erfahrungen am Herzen. Das Programm veranstaltet seit 1991 die „Lernstatt Demokratie“, aber „jede Lernstatt ist neu“. Doch wurde in der Begrüßungsrunde auch problematische Aspekte der Arbeit des Wettbewerbes angesprochen. So etwa das ständige Bemühen um die finanzielle Absicherung des Programms.

Das angebliche Desinteresse von Jugendlichen an Politik und allem was damit zu tun hat, war ebenfalls ein Thema. Herr Speck vom Amt für Bildung in Hamburg wurde mit diesem Klischee konfrontiert und erklärte, dass es erstmal ein „Erkennen“ braucht um zu sehen, was man bewirken und wo man mit eigenen Sachen hineinwirken kann.

Die Ausstellung ein attraktives Angebot. Beim Durchschlendern durch die Ausstellung sieht man, wie das wirkt: Engagierte junge Menschen die sich in ihrer Schule oder Region für etwas einsetzen. Doch was sind die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen an die Lernstatt Demokratie in Hamburg? Joana und Markus freuen sich auf den Austausch und das Kennenlernen von anderen Projekten. Sie waren stellvertretend für die etwa 130 anderen Schüler und Schülerinnen auf der Bühne, und erklärten ihre Motivation bei der Lernstatt teilzunehmen. Sie finden, dass sich keiner aus Politik raushalten kann und wollen die Tage in Hamburg nutzen um Ideen weiter zu tragen und sich auch aktiv an den Workshops beteiligen. Auf die Frage was man gerne an der eigenen Schule verändert hätte als Schüler oder was man verändern will, waren sich fast alle Teilnehmer dieser Eröffnungsrunde einig: weniger veraltete Schulstrukturen, mehr aktuelle Ansätze und  mehr Mitwirkung der Schüler. Und wenn diese Mitwirkung so gut funktioniert wie bei Demokratisch Handeln und den einzelnen Projekten, so brauch sich Deutschland wohl in Zukunft keine Sorgen mehr um eine passive, uninteressierte Jugend zu machen.

(Katharina Dellbrügger, ConvoS Soest)

30.05.2006 (MF)

 
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