Direkt zum Inhalt springen

Sie befinden sich: Veranstaltungen & Termine 2016 » #DE2036 »

Dialog im Schloss Bellevue

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 12./13. Oktober 2016 zum ersten Mal rund 100 engagierte Jugendliche zu einem Zukunftsforum in das Schloss Bellevue eingeladen.

Dort diskutierten wir an zwei Tagen unter dem Motto "#DE2036 – Wie soll es aussehen, dieses Land? Deutschland in 20 Jahren" über die Zukunft unseres Landes. Bundespräsident Gauck stellte sich die Frage "Wie soll es aussehen, dieses Land"? bereits in seiner Antrittsrede am 23. März 2012.

Rund sechs Monate vor dem Ende seiner Amtszeit wollte er jetzt vorausblicken und über die Vorstellungen der Jugendlichen von Deutschland sprechen. Wie stellen wir uns die Zukunft unseres Landes und unsere eigene Zukunft darin vor? Deshalb begründete er seine Einladung auch damit, dass insbesondere die Lebensphase von 15 bis 25 Jahren am meisten Potenzial für Visionen und Ideen sowie einen unzubändigenden Willen nach Veränderung von Zuständen bietet.

In der zweimonatigen intensiven Vorbereitungszeit haben wir unsere Vision von Deutschland gemeinsam im Gespräch mit Experten entwickelt und für den Bundespräsidenten unsere Wünsche definiert. Dafür haben wir für die aus unserer Sicht für die Zukunft Deutschlands entscheidenden Themen diskutiert: "Bildung", "Soziale Gerechtigkeit", "Demokratie, Teilhabe, Engagement", "Flucht und Migration" sowie "Europa und Deutschlands Rolle in der Welt". In Bellevue hatten wir damit schon einen fertig ausgearbeiteten Thesenkatalog, den wir dann persönlich noch einmal in zwei Workshops im Schloss diskutieren konnten. Zum Abschluss konnten wir im Plenum gemeinsam mit Bundespräsident Gauck über unsere zentralen Fragen ins Gespräch kommen. Unsere Botschaften will er gerne in die politische Diskussion einbringen.

Das Zukunftsforum des Bundespräsidenten wird unterstützt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Deutsche Telekom Stiftung, die am ersten Abend einen sehr schönen Empfang im Computerspielemuseum in Berlin veranstaltet haben. Dieses Abendprogramm hat nicht nur den Empfang in Berlin bereichert, sondern ich habe mich stark an die Festveranstaltung anlässlich des 75-jährigen Geburtstags des Bundespräsidenten erinnert gefühlt, in dessen Rahmen er auch mit uns Jugendlichen über Demokratie und Freiheit diskutiert hat. Eingeladen wurde ich damals als einer von sechzehn Landessiegern im Wettbewerb Jugend debattiert.

Zum Zukunftsforum des Bundespräsidenten wurde ich als Preisträger und Juniorbotschafter des Förderprogramms Demokratisch handeln eingeladen. Mein persönliches Highlight war deshalb auch das Wiedersehen mit den anderen Preisträgern von Demokratisch handeln und die überraschende Begegnung mit Jan Hofmann, Wolfgang Beutel und besonders mit der ehemaligen Salemerin Dr. Hildegard Hamm-Brücher, die in Begleitung mit ihrer Tochter mit uns über Demokratie, die Partizipation Jugendlicher und die nächste Bundespräsidentin diskutiert hat. Auch Bundespräsident Gauck hob die 95-jährige ehemalige Staatsministerin in seinem anschließenden Begrüßungswort hervor. An diese wunderschöne Begegnung werde ich noch lange Zeit zurückdenken!

Die Einladung des Bundespräsidenten ist für mich eine sehr ehrenvolle Anerkennung. Mich hat die ganz persönliche und authentische Ansprache des Bundespräsidenten an unsere Generation sehr bewegt. Durch das Zukunftsforum hatte ich die Chance mit Jugendlichen aus ganz Deutschland unsere Visionen für unser Land zu entwickeln und mir bewusst zu machen, wie ich unser Land zukünftig gestalten möchte. Für die Zukunft wünsche ich mir eine stabile, aktive und lebendige Demokratie, in der keiner verlorengehen darf. Mir ist wichtig, dass wir Jugendlichen uns engagiert in unsere Gemeinschaft einbringen und in einem friedlichen und starken Europa leben können. Dafür will ich mich einsetzen!

(Johnny Bonk, Salem, Oktober 2016)

Mit dem Bundespräsidenten im Dialog

Auf Initiative des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, wurde in diesem Jahr erstmals ein Zukunftsdialog zwischen ihm und rund 100 engagierten Jugendlichen aus ganz Deutschland veranstaltet. Der Bundespräsident selbst begründete seine Einladung damit, dass insbesondere die Lebensphase von 15 bis 25 Jahren am meisten Potenzial für Visionen und Ideen sowie einen unzubändigenden Willen nach Veränderung von Zuständen bietet, die man selbst nicht aushalten kann. Diese Generation ist es demnach auf die man ganz genau hören sollte, um Zukunft zu gestalten, weil sie frei von purem Pragmatismus und desillusionierendem reinen Zweckdenken sei. Er als Bundespräsident wollte hier den Anfang machen und über die Themen: Flucht und Migration, Deutschlands Rolle in Europa und der Welt, Demoktaie-Teilhabe-Engagement und Bildung mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen.

In Vorbereitung auf den Dialog mit dem Bundespräsidenten fand über den Zeitraum von zwei Monaten eine intensive Vorbereitung und Diskussion über die Online-Plattform "WeThink" statt. Ergebnis der Diskussionen war ein umfangreiches Thesenpapier, was jede Gruppe dann als Grundlage in den Dialog nehmen konnte. Am Geist der Zeit orientiert fand die Kommunikation mit den Jugendlichen über den Messenger "WhatsApp" statt, sodass stets ein schneller und unkomplizierter Informationsaustausch gewährleistet werden konnte.

Die an der Veranstaltung mitwirkenden Juniorbotschafter von "Demokratisch Handeln" sowie einige Teilnehmer*innen der Lernstatt 2015 und 2016 - 12 Jugendliche - waren von der Veranstaltung begeistert. Es war eine wahrliche Anerkennung, dem Staatsoberhaupt seines Landes so hautnah, menschlich und auf Augenhöhe begegnen zu können. Insbesondere die wertschätzende Atmosphäre, die vor und während der Veranstaltung durch die Organisator*innen und in besonderem Maße durch die Worte des Bundespräsidenten transportiert wurden, waren sehr berührend. Für alle Teilnehmenden bleibt die Hoffnung, dass das Bundespräsidialamt die Interessen der Jugendlichen auch über die Amtszeit von Joachim Gauck vertritt und sich der Zukunftsdialog auch in den nächsten Jahren zu einer festen Tradition erhebt.

(Alexander Lipp, Potsdam, Oktober 2016)

#DE2036 – Wie soll es aussehen, dieses Land? Deutschland in 20 Jahren

Aufgrund der Empfehlung von Demokratisch Handeln war ich vom 12.-13.10.2016 glücklicherweise eine Teilnehmerin des "Zukunftsforums #2036", welches von unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck entwickelt wurde. Ich reiste bereits mittags an. Wir trafen uns mit allen Teilnehmern um 15.30 in der Lobby von dem Hotel, in welchem wir die beiden Tage unterkamen. Ich wurde von einigen Teilnehmern herzlichst empfangen, obwohl ich genau genommen niemanden kannte. Jedoch viel es niemandem schwer, sich einer Gruppe hinzuzufügen, weil alle einfach sehr offen waren. Viele befanden sich auch in der gleichen Situation wie ich.

In dem Zukunftsforum ging es darum, junge, engagierte und politisch interessierte Menschen zusammenzubringen. Unser Bundespräsident wollte erreichen, dass wir die Chance haben, unsere Visionen für das Jahr 2036 auszutauschen. Um das Arbeiten präziser zu machen, wurden wir in 5 verschieden Gruppen erteilt. Die Themenbereiche durften wir selber vorschlagen. Schließlich durften wir drei Wünsche äußern. Es entstanden übrigens die Themen "Bildung", "Soziale Gerechtigkeit", "Demokratie, Teilhabe, Engagement", "Flucht und Migration" sowie "Europa und Deutschlands Rolle in der Welt". Ich wünschte mir das Thema "Demokratie, Teilhabe, Engagement". Wieder einmal wurden die Organisatoren meinen Wünschen gerecht. Schließlich befanden wir uns alle in einer Gruppe mit 20 Personen, die sich mit den verschiedenen Themen, auch schon vor der eigentlichen Veranstaltung in Berlin, über Whatsapp verständigten und eine eigene These formulierten. Schließlich war unser Ziel dem Bundespräsidenten nahe zu legen, wie es unserer Meinung nach in 20 Jahren aussehen soll.

Den Nachmittag verbrachten wir im Schloss Bellevue. Wir wurden von dem gesamten Team, sei es der Polizei bei der Sicherheitskontrolle und im Schloss selbst, sehr nett empfangen. Nach der Sicherheitskontrolle gingen wir in 3 Gruppen zum Schloss, wo wir zuerst noch einmal den Ablauf erklärt bekommen haben, danach zusammen mit dem jeweiligen Coach einen Workshop machten. Wir diskutierten über unsere und die anderen Thesen. In meiner Gruppe funktionierte das wirklich klasse!

Gegen 19 Uhr fuhren wir dann zum Computerspiele Museum. Dort unterhielt ich mit dem Vorsitzenden der Telekom Stiftung. Die Telekom ermöglichte uns, soweit ich weiß, diesen Abend sowie die Verpflegung vor Ort. Nachdem wir zusammen den Abend ausklingen ließen, fuhren die Minderjährigen, inklusive mir, zusammen zum Hotel zurück.

Am nächsten Morgen musste ich bereits früh aufstehen, da wir um 8.30 im Motel One Bellevue auschecken sollten. Jedoch hatte ich immer noch genug Zeit zu frühstücken, was mich sehr freute, denn an Auswahl mangelte es dort nicht. Das Personal sowie das Frühstück waren wirklich ausgezeichnet. An diesem Morgen gingen wir nicht mehr zusammen zum Schloss Bellevue, sondern jeder machte sich in kleinen Gruppen selbst auf den Weg. Gegen 9 Uhr erreichte ich auch das Schloss und betrat es mit anderen Teilnehmern zusammen. Ich hatte mittlerweile mit vielen Menschen Kontakt geknüpft und es schien mir so, als ob niemand dort alleine hätte rumlaufen müssen. Das soziale Miteinander war wirklich nicht zu unterschätzen.

Alle warteten gespannt auf ihren Plätzen, bis der Bundespräsident den Raum betrat. Am Anfang wirkte alles ein klein wenig angespannt, da wir wirklich alle, inklusive mir, sehr viel Respekt vor ihm hatten.

Er hieß uns schließlich sehr willkommen und die Stimmung wurde schnell aufgelockert. Bereits vor unserer eigentlicher Diskussion, hielt er eine Rede und auch unsere Sponsoren der Zeit-Stiftung sowie der Vorsitzende von der Telekom Stiftung hielten eine kurze Rede. Die letzte Rede hielt der Moderator, welcher auch unsere Podiumsdiskussionen moderieren würde. Doch auch er war wirklich super nett und besuchte alle Gruppen während der darauffolgenden Workshopzeit. Wir bereiteten uns in diesen Workshops auf einzelne Fragen vor, die kommen könnten und versuchten die zwei Kandidaten, die unsere Gruppe auf der Bühne vertraten, möglichst gut vorzubereiten.

Vor der Podiumsdiskussion wurde noch zusammen gegessen und dann ging es auch schon los. Nach weiteren Reden, wurden die Gruppen nacheinander auf die Bühne gerufen. Es wurde jeweils die formulierte These vom Moderator vorgelesen und dann wurden den jeweiligen Vertretern der Gruppe, in meinem Fall Sven und Meltem, Fragen dazu gestellt. Hier noch einmal Applaus an beide, sie haben das wirklich richtig gut gemeistert!

Der Bundespräsident wirkte sehr offen und interessiert. In vielem wurde auch oft nachgehakt, was wir wirklich sehr gelungen fanden.

Nach der Podiumsdiskussion trafen wir uns alle vor dem Schloss. Wir machten zusammen ein Foto, als auch Fotos in den einzelnen Gruppen.

Nun war die Veranstaltung beendet und es ging ans Verabschieden, jedoch fiel es wirklich nicht leicht, weil man so viele liebe Menschen kennengelernt hatte.

Ich kam übrigens wieder heil zu Hause an. Es wirkt vielleicht es wenig komisch, weil ich keinen negativen Aspekt genannt habe, jedoch gab es aus meiner Sicht nichts Negatives zu sagen. Es war ein unglaublich tolles Erlebnis: die Organisation hat perfekt gepasst, es war altersgerecht, und wenn man mal ein Problem hatte, wusste man immer, wo man sich melden konnte.

Vielen lieben Dank an das Bundespräsidialamt. Auch an Euch, liebes Demokratisch Handeln Team, ein ganz großes Dankeschön!

(Anna Kessler, Übach-Palenberg, Oktober 2016)

(06.05.2016, DI)

 
© Demokratisch Handeln | Impressum | FAQ