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2. Regionale Lernstatt Berlin-Brandenburg

Die 2. Regionale Lernstatt Berlin-Brandenburg bot am 28. April 2015 im Berliner FEZ Schülerinnen und Schülern auch in diesem Jahr die Möglichkeit sich mit der Vielfalt von Demokratie auseinanderzusetzen. Es meldeten sich 20 Gruppen aus unterschiedlichen Schulen zur Veranstaltung an. Die Regionale Lernstatt Berlin-Brandenburg wurde durch die Regionalberaterinnen Hella Sobottka und Christine Seidel begleitet. Als Gäste wurden Frau Feurich von dem Förderprogramm Demokratisch Handeln und Frau Schröder aus dem Ministerium für Jugend und Sport begrüßt.

Den Auftakt machten die Schülerinnen und Schüler der Meusebach-Grundschule. Nach der Melodie von "Horch was kommt von draußen rein" komponierten die Kinder ihre eigene Schulhymne mit dem Titel "Wir Meusebacher Groß und Klein", zu der alle Gäste begrüßt wurden. Im Anschluss an die Schulhymne übernahmen Frau Sobottka und Frau Seidel das Wort und teilten alle Projekte in vier unterschiedliche Workshops ein. Die Workshops sollten ein gegenseitiges Kennenlernen erleichtern, zum Vorstellen der einzelnen Projekte dienen und zu einem Erfahrungsaustausch anregen.

Nacheinander präsentierten die Kinder und Jugendlichen mit viel Begeisterung, Stolz und Engagement ihre vielfältigen Projekte. Die Kinder der Meusebach-Grundschule beispielsweise stellten ihren eigenen Schulplaner vor, der am Anfang eines Schuljahres ausgeteilt wird. Der Planer ist wie ein personalisiertes Hausaufgabenheft aufgebaut, das zusätzlich die Schulregeln und besondere Thematiken ineinander vereint. Ein weiteres Thema, mit dem sich die Meusebacher auseinandergesetzt haben, ist die Inklusion. Die Schulleitung und das Kollegium haben sich dafür stark gemacht, einen Schüler mit Down-Syndrom in den Schulalltag zu integrieren. Die Erfahrungen und die positiven Reaktionen der Schülerinnen und Schüler wurden durch einen Film unterstrichen.

Die Projektgruppe "WhiteDoveChallenge" vom Georg-Büchner-Gymnasium setzte aktiv ein Zeichen gegen Krieg und Intoleranz. Sie riefen alle Schülerinnen und Schüler ihrer Schule dazu auf, sich auf dem Schulhof zu versammeln und in einer Formation aufzustellen. Was vom Boden aus zunächst nur nach einer geordneten Formation aussah, ergab von oben eine schön geformte Friedenstaube. In Podiumsdiskussionen setzten sich die Schüler dann konkret mit öffentlichen Vertreterinnen und Vertretern auseinander. Außerdem riefen sieandere Schulen durch eine Art Nominierung dazu auf, auch ein Zeichen für Frieden zusetzen.

Ein weiterer großer Themenblock war die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Aufarbeitung. Die Grunewald-Grundschule legt jedes Jahr zum Gedenktag auf Gleis 17 (S-Bahnhof Grunewald) Blumen zum Gedenken an die ermordeten Jüdinnen und Juden nieder. Um sich dem Thema noch weiter zu widmen, haben Schülerinnen und Schüler zudem Stolpersteine in der Nähe der Schule verlegt. Eine andere Gruppe hatte eine Foto-Ausstellung über das KZ-Sachsenhausen mitgebracht und berichtete darüber. Die Fotos waren so eindrucksvoll, dass einige im Berliner Abgeordnetenhaus ausgestellt worden sind.

Schüler des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums wollten mehr über die Lebensgeschichte von Martin Luther King erfahren und entwickelten eine interaktive Stadttour namens "King Code".

Am Campus Efeuweg gründete sich im Herbst 2014 eine Rap-AG. Die Schülerinnen dieses Projektes berichteten in Form von Plakaten über ihre persönlichen Alltagserfahrungen im Kiez Neukölln.

In der Biesalski-Schule wurde eine "Schüler_innen-Jury" eingerichtet. Bei der Jury können unter-schiedliche Projekte beantragt werden, die durch die Mitglieder Jury entgegengenommen und geprüft werden, getreu dem Motto: "Von Schülern für Schüler und Schülerinnen."

Die Schülerinnen und Schüler des Rouanet-Gymnasiums setzten sich mit dem Thema "Sei fair und regional – auch beim Kauf von Nahrungsmitteln und Produkten" auseinander und machten so auf die hohe Bedeutsamkeit von Regionalität bei Lebensmitteln aufmerksam.

Jedes dieser Projekte hat sich mit dem Thema Demokratie auf unterschiedliche Art und Weise auseinander gesetzt und aufgezeigt, dass es eine Vielzahl an demokratischen Ansätzen gibt. Nach dem alle Projekt innerhalb der Workshops vorge-stellt wurden, trafen sich die Gruppen im Plenum, um die Ergebnisse zu präsentieren. Im Anschluss wurden alle Ideen auf Stellwänden ausgestellt und die Teilnehmer hatten noch-mal die Möglichkeit jedes einzelne dieser Projekte zu bestau-nen und zu würdigen. Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement mit einer Urkunde ausge-zeichnet.

Die Veranstaltung wurde durch die Vorstellung zweier Schulen abgerundet. Zum einen stellten Schülerinnen der Liebig Sekundarschule das Konzept eines "Campus" vor zum anderen erklärte die Schulleiterin, Frau Nebel, von der Meusebach-Grundschule detailliert die Möglichkeiten der Mitbestimmung aller am Schulleben Beteiligten.

(Joelle Bruckschen, Hella Sobottka)

(25.05.2015, DI)

 
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