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"Demokratisch Handeln - gesagt. getan.":
Dritte Regionale Lernstatt Demokratie NRW im Februar 2015 in Bonn

Über 70 Schülerinnen und Schüler aus ‚Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen im Alter von 12 bis 19 Jahren trafen sich am 26. und 27. Februar in Bonn zur 3. Regionalen Lernstatt Demokratie NRW des Förderprogramms ‚Demokratisch Handeln'. Hier hatten sie die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren, mit denen sie sich bei der Ausschreibung dieses Wettbewerbs 2014 beteiligt hatten. Die über 20 Projektpräsentationen zeigten erfolgreiche und praxiserprobte Wege, auf denen Schülerinnen und Schüler Verantwortung in der Demokratie übernehmen und ihr eigenes Umfeld gestalten können. Die Lernstatt Demokratie NRW wurde durch die Kooperation zwischen dem Förderprogramm Demokratisch Handeln, der Heinrich Böll Stiftung NRW und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung ermöglicht.

Donnerstag, 26.2.2015 – Vernetzen und voneinander Lernen

Ein Austausch zwischen den Projekten entstand schon vor dem eigentlichen Beginn in der Ausstellung, als diese von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst aufgebaut wurde. Auf über 20 Tafeln mit detailreichen Materialen erstreckte sich die Projektpräsentation – jede Tafel bot nicht nur Projektergebnisse und -inhalte, sondern auch einen individuellen Zuschnitt in der Präsentationsform, die jeden und jede, die auch nur zufällig an den Tafeln vorüberging, neugierig gemacht hat. Die Schülermoderatorin Vjola Shala (Jugendbotschafterin bei Demokratisch Handeln aus Waltrop) eröffnete die Veranstaltung und bereitete einen herzlichen Empfang. Unmittelbar nach der offiziellen Begrüßung durch Dr. Wolfgang Beutel (Geschäftsführer des Förderprogramms Demokratisch Handeln) und Linda Lieber (Bildungsmanagerin der Heinrich Böll Stiftung NRW) begrüßte auch Schulministerin Sylvia Löhrmann die Beteiligten. Mehr Anerkennung für schulische Projekte, die neben dem klassischen Unterricht durchgeführt werden, wünschte sich die Ministerin. Sie drückte ihre Wertschätzung für diese Projekte deutlich aus: "Ich wünsche mir besonders noch mehr Vorhaben, die eine demokratische Haltung fördern", sagte Frau Löhrmann. Mit Blick auf die jüngste MSW-Schuluntersuchung zum Unterrichtsausfall und ihre tags zuvor gelaufene Pressekonferenz dazu stellte sie die Frage, ob man nicht einmal erfassen müsse, wo Schulen neben dem klassischen Unterricht mehr machen, als eigentlich vorgeschrieben sei: "Das ist ja das Gegenteil von Unterrichtsausfall, sondern das ist ja etwas Zusätzliches und das wird überhaupt nicht angesprochen." Das Lernen von Demokratie hat aus Sicht der Ministerin dieselbe Priorität wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Fremdsprachen lernen, Theater spielen oder Naturwissenschaften. "Das gehört für mich zur Schule elementar dazu."

Sylvia Löhrmann zeigte sich sehr interessiert für die beispielhaften Projekte demokratischen Lernens, die von den Schulen bei der Lernstatt in Bonn präsentiert wurden und die sie in einer Art "Speed-Dating" alle kennenlernen konnte. Ausdrücklich lobte sie dabei das besondere, zeitintensive Engagement von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerschaft. Als besonders wichtig hob sie den Charakter des ganzheitlichen Lernens hervor, der weiter gestärkt werden müsse.

Am Abend konnten sich die Projektteilnehmer in Kleingruppen austauschen und über ihre Erfahrungen mit der Demokratie im Lernen und im eigenen Engagement sprechen. So war es möglich, Grundideen der Projekte auszutauschen und Anregungen für weiterführende Projektaktivitäten in der Schule, im regionalen Umfeld oder in der Politik mitzunehmen. Die Kleingruppen stellten ihre Erfahrungen am nächsten Morgen im Plenum vor.

Freitag, 27.2.2015 – Neue Wege gehen und Anerkennung erfahren

Am Freitag gab es die Möglichkeit, in verschiedenen Workshops zu arbeiten. Die Teilnehmenden konnten aus fünf thematisch breit gefächerten Angeboten wählen. Zur Wahl standen beispielsweise "Vom Engagement zum Service Learning" (in Kooperation mit sozial genial), "Was hat meine Jeans mit Wasserverschmutzung und Kinderarbeit zu tun? – Nachhaltigkeit und kritischer Konsum" (in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz), "Projekte zum Laufen bringen" (in Kooperation mit der Böll Stiftung NRW), "Deutschland 2015: Normalität Vielfalt" (in Kooperation mit der Jungen Islam Konferenz) und Wald erleben (in Kooperation mit einer Umweltpädagogin aus Bonn).

Abschließend zeichneten Michael Ridder und Dr. Susanne Braun-Bau (Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW) alle Teilnehmenden für das geleistete Engagement mit einer Tagungsurkunde aus. Die Veranstaltung war – wieder einmal – eine runde Sache und wir hoffen sehr, dass sie im Jahr 2016 fortgeführt werden kann.

(Wolfgang Beutel, Michael Ridder, Jena/Münster)

(24.03.2015, DI)

 
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