Demokratisch Handeln

Wie wollen wir Politik lernen?

Unter diesem Motto versammelten sich am 02.05.2012 über 100 interessierte Kinder und Jugendliche in den Räumen der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. In Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring Berlin organisierte die Stiftung diese Veranstaltung zum Zwecke eines Ideen- und Gedankenaustausches zwischen Schülerinnen und Schülern zum Thema Politik. "Demokratisch Handeln" hat mit Projekten aus seiner Ausschreibung 2011 und einer Best-Practice-Ausstellung dabei mitgewirkt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Initiatorin Susan Javad vom Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie von Hella Sobottka, Regionalberaterin des Förderprogramms Demokratisch Handeln. Die Moderatorin Judith Badel leitete die Veranstaltung und gab den Beteiligten stets Orientierungshinweise zum Ablauf.

Bereits zum Auftakt der Veranstaltung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst in Aktion treten und zwei grundlegende Fragen zum Thema Politik beantworten: "Wo ist Dir Politik schon einmal begegnet?" und "Was möchtest Du über Politik erfahren?"

Die Mitwirkenden konnten ihre Antworten auf einer Moderationskarte festhalten und später an einem Flipchart präsentieren. Den meisten Teilnehmenden begegnete Politik schon einmal in der Schule, im Fernsehen oder im Internet, aber auch "Entscheidungen im Kiez" oder die Demonstrationen am 1. Mai haben für die Schülerinnen und Schüler stets einen politischen Charakter.

Viele der Mitwirkenden interessierten sich vor allem für die Grundstruktur der Politik, einigen ging es aber auch um spezielle Themen wie beispielsweise Mindestlohn, Euro-Krise, Politik im Kiez, fehlenden Politikunterricht an den Schulen oder den Klimawandel.

Dem Thema offen näherkommen

Durch die Veranstaltungsform "open space", bei der die Teilnehmenden selbst die Akteure sind, konnte man sich schließlich in kleineren Workshops konstruktiv beteiligen. Diese partizipative Methode eröffnet viel Raum für kreative Projektideen und handlungsnahe Verabredungen zum gemeinsamen Handeln.

Dieser Raum wurde durch den von Hella Sobottka organisierten und betreuten "Markt der Möglichkeiten" erweitert, der parallel zum "open space" stattfand. Hier bestand die Möglichkeit, sich verschiedene Projekte anzuschauen, die bereits am Wettbewerb "Demokratisch Handeln" teilgenommen haben. So stellte beispielsweise die Anna-Lindh-Schule das Konzept zu ihrem Kinderparlament vor und die Ernst-Schering-Schule die Ergebnisse ihrer Teilnahme am Projekt "Lange Tafel".

Nachdem sich die Schüler und Schülerinnen in den verschiedenen Workshops, u.a. "Politik als Schulfach", "Basiert Politik auf Lügen?" oder "Keine politische Partizipation bis man 16 bzw. 18 ist?" beteiligt haben, wurden Resultate daraus allen Beteiligten vorgestellt. Gemeinsam wurden schließlich die Ergebnisse ausgewertet und überlegt, welche Wege und Aktionen den weiteren Verlauf bestimmen sollten: "Wie können die Ideen in die Politik hinein getragen werden?", "Wer sind die Akteure, mit denen man zusammen arbeiten kann?"

Mit der Politik im Gespräch

Passend zu den neu formulierten Zielen der Mitwirkenden, konnten nun zwei weitere Gäste aus der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft begrüßt werden. Siegfried Arnz, Abteilungsleiter in der Berliner Sen BJW, äußerte sich zum Thema Politikunterricht in der Schule – "Was kann die Politik tun und wie geht man die Sache richtig an?". Herr Reitschuster, Fachreferent für Gesellschaftswissenschaften und Politische Bildung in dieser Behörde, stand den Beteiligten des Workshops "Politik als Schulfach" als Ansprechpartner und Ideengeber für die weitere Entwicklung des Projektes zur Verfügung.

Zum Abschluss der Veranstaltung zog die Moderatorin Judith Badel gemeinsam mit den Beteiligten das Fazit und stellte fest, dass Politik ist ein wichtiger Bestandteil von Bildung ist und es toll sei, dass es Veranstaltungen wie "Wie wollen wir Politik lernen?" gebe: "Denn das ist ein richtiger Schritt, um Jugendliche für Politik zu sensibilisieren".

17.06.2012 (DI)