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Ein Vierteljahrhundert Bio-AG am ConvoS in Soest

Wenn ein Wahlangebot an einem Gymnasium in Deutschland 25 Jahre erfolgreiche Projektarbeit feiern kann, dann verheißt das schon etwas Besonderes: Hier wird sichtbar, wie aus einem zunächst eher thematisch bestimmten Feld - dem Zusammenhang von Biologie und Ökologie -  eine reformorientierte und das Erfahrungslernen kultivierende Praxis etabliert wird, die anfangs ergänzend neben der Schule steht, inzwischen aber eine besondere Qualitätsmarke des Soester Gymnasiums abgibt, das die unaufgeregte konservative Gymnasialpraxis mit engagierter Schulentwicklung und verstehensintensivem Lernen zu verbinden weiß. Dass in dieser Zeit mehrere Generationen von Jugendlichen sich hier für nachhaltige Entwicklung und für ein entsprechendes praktisches Engagement in der demokratischen Politik stark gemacht haben, liegt auf der Hand, ist gleichwohl ebenfalls nicht selbstverständlich.
Das hat wohl auch die Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Sommer dazu bewogen, den Soester Biologen und der Schule ihre Aufwartung zu machen. Und dies, obwohl schon in einem solchen Besuch etwas Besonderes liege, "denn bei den vielen Schulen im Lande könne nicht jedes 25-jährige Jubiläum besucht werden", so die Ministerin wörtlich.
Den Schülerinnen und Schülern war diese Abwägung eher gleichgültig, sie interessierte die hochoffizielle Anerkennung, die sich mit dem Ministerinnen-Besuch verbinden ließ und die aus ihrer Sicht mehr als verdient war. Einige der Absolventinnen und Absolventen der AG waren ebenfalls angereist. Als Biologen und als Landschaftsplaner tätig, als Projektentwickler in der zukunftsverträglichen Gestaltung der deutschen Bahnhofslandschaft engagiert und in andere Bereiche mehr hat es diese ehemaligen ConvoS-Schüler verschlagen. Allemal wurde sichtbar, wie berufsprägend und lebenslaufbahnentscheidend eine ernsthafte und tathaltige Lernchance an der Schule sein kann. "Non Scholae, sed vitae discimus" - so wandeln wir heute die bekannte Kritik des Römers Seneca an einer der puren Philosophie verschriebenen lebensfernen Schule - und sehen in der Soester Biologie-AG, zu welchem Wandel in Blick auf Kompetenzorientierung auch das klassische Gymnasium in der Lage ist, wenn man es behutsam fördert und unterstützt. Hierzu haben auch die Bewerbungen, Anerkennungen, die daraus resultierenden Fortbildungen und Publikationen der Biologie-AG im Umfeld des Förderprogramms Demokratisch Handeln hilfreich beigetragen, verraten die beiden Projektleiter Benno Dalhoff und Ulrich Dellbrügger.

(Wolfgang Beutel, im Dezember 2009; Foto: Werner Heese)

(16.12.2009, LR)

 
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