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"Modell und Breitenwirkung" - Überlegungen zum "Transfer demokratischer Praxis"

Nachfolgend führte Peter Fauser, Schulpädagoge an der Universität Jena und wiss. Leiter des Förderprogramms, in die Problematik des „Transfers“ guter Praxiserfahrungen ein. Er warnt vor geschlossenen technokratischen Konstrukten und Ideologien des Transfers, die letztlich nicht auf die sozialen und kulturellen Determinanten der einzelnen Schulen eingehen. „Best-Practice“ ist keinesfalls wertlos oder gar anregungsarm, aber auch so gut wie nie direkt übertragbar. Fauser rekonstruiert den Anspruch beider Programme, „demokratische Schulkultur“ und „demokratische Handlungskompetenz“ zu fördern und verweist auf die drei Dimensionen von Unterricht, Schulverfassung und Schulleben sowie der Schule als Ganzer. Beide Projekte – das BLK-Programm und das Förderprogramm Demokratisch Handeln – suchen dabei im Idealfall das Wechselspiel von verständigungsorientiertem Handeln (zwischen den Generationen – oder auch zwischen Lehrerschaft und Schülerschaft) und handlungsorientierter Verständigung (die auf die didaktische Großform der Projekte zielt).

„Demokratische Schulkultur“ und „demokratische Handlungskompetenz“ können auf dem Wege symbolischer bzw. auf pure Kognition zielender Vermittlung durch Schriften, Handreichungen oder didaktische Materialien nicht wirklich vom Kontext des besonderen Beispiels in einen jeweils anderen Kontext einzelner Regelschulen „transferiert“ werden. Erfolgreichere Methoden liegen bspw. in der Lehrer-Hospitation oder anderen auf Erfahrung und Kommunikation zielenden „Huckepack-Methoden“, die aus der Erfahrungsquelle, also der „guten Praxis“ schöpfen. Transfer benötige von daher einen dezentralen Aufbau von Gelegenheitsstrukturen und richte sich auf Transformation, nicht auf Neubildung, aber auch nicht auf direkte Abbildung. Transfer sei zudem keine Technik, sondern nur als kontextnahes Verfahren zu verstehen, wobei Peter Fauser einen möglichen Ansatz in neuen und auf Verstehen sowie Handeln zielenden Formen der Lehrerbildung sieht.

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