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Die gemeinsame Herausforderung: Modellhafte Praxis und das Regelschulwesen

Demokratiepädagogische Praxis in Schule und Jugendarbeit entdecken, begleiten, stärken und zielbezogen weiter zu entwickeln ist ein Anspruch und ein Motiv für den Wettbewerb „Förderprogramm Demokratisch Handeln“ ebenso wie für das sich dem Ende seiner Laufzeit zuneigende BLK-Modellprogramm „Demokratie lernen und leben“. In diesem Programm haben über 120 Schulen aus dreizehn Bundesländern Handlungsstrategien und Modelle für eine demokratische Schule und damit für das Lernen und Handeln in der Demokratie entwickelt. Nicht zuletzt weil seit Beginn des Projektes im Sommer 2002 klar war, dass hierbei nicht mehr auf eine Fortführung im Rahmen eines der eigentlichen Projektdurchführung nachgeordneten „Transfer“-Modells gesetzt werden kann (wie das anderen und früheren BLK-Programmen möglich war) wurde beim Demokratie-Projekt eine die Arbeit in den Schulen ergänzende Qualifikationsstrategie entwickelt. Dabei wurden – koordiniert und begleitet vom LISUM Berlin-Brandenburg in Ludwigsfelde – rund hundert an diesem Projekt mitwirkende Pädagoginnen und Pädagogen in einem anspruchsvollen Kursprogramm zu Demokratie-Beratern qualifiziert. Sie erhalten ihre Zertifikate beim Abschlusskongress des BLK-Programms am 2. und 3. März 2007 in Berlin.

Wie werden diese Beraterinnen und Berater arbeiten können? Nach welchen Bedingungen und Kriterien orientieren sich künftig die Möglichkeiten, die in der Praxis der Programm-Schulen wirksam gewordenen Erfahrungen mit Demokratie-Lernen weiter zu tragen? Wie also werden die Bedingungen aussehen, innerhalb derer die von diesem großen Projekt ausgehenden Ergebnisse, Erfahrungen und vor allem die Motivation und das Wissen der darin engagierten Menschen weiter zum Zuge kommen können? Das sind aktuelle und brennende Fragen, die von den Protagonisten des BLK-Programms derzeit intensiv diskutiert werden.

Eine ähnliche Frageperspektive verfolgt seit langem der Wettbewerb „Förderprogramm Demokratisch Handeln“. Er setzt nunmehr bereits in der 17. Ausschreibung darauf, entwickelte sowie entwicklungsfähige Beispiele für demokratiepädagogisch gehaltvolles Lernen aufzufinden, anzuerkennen und zu unterstützen. Auch dabei geht es letztlich darum, dass die guten Praxiserfahrungen aus Schule und Jugendarbeit nicht alleine in herasuragenden „Best-Practice“-Beispielen  gestützt und anerkannt werden. Denn dort sind sie bereits Teil der Lern- und Schulkultur. Deshalb wird auch hier danach gefragt, wie diese gelungene Praxis Anregungen für die Schul- und Lernqualität im Regelschulwesen entfalten kann. Zur Stärkung demokratiepädagogischer Aktivitäten gehört also nicht nur die Beschreibung und Kritik der jeweiligen Einzelfall-Konstellation, sondern immer auch deren Bezugnahme auf die Schulpraxis generell. Das Förderprogramm Demokratisch Handeln arbeitet hierbei mit dem Konzept der „Regionalberatung“. Dahinter verbirgt sich eine auf Bundesländer bzw. Regionen bezogene Beratung von Projekten und Bewerbungen im Wettbewerb, die mit Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer, bisweilen auch für Schülerinnen und Schüler verbunden wird. Ergänzt wird dies durch Projekt-Ausstellungen und Ergebnispräsentationen bei Fachkongressen. Die entscheidende Stärke der Arbeit beim Programm „Demokratisch Handeln“ liegt darin, die lokalen Entwicklungsbedingungen zu dokumentieren, sie anzuerkennen, herauszuheben und mit einem länderübergreifendem Erfahrungsaustausch zu verbinden. Das geschieht vor allem bei der fachlichen Begutachtung von Projekten im Rahmen der alljährlichen Jury und bei der bundesweit ausstrahlenden „Lernstatt Demokratie“.

Beide Programme – das BLK-Modell „Demokratie lernen und leben“ sowie das „Förderprogramm Demokratisch Handeln“ – stehen deshalb gemeinsam vor der Frage, wie demokratische Lernqualität und Schulqualität vom Einzelfall in ein bestehendes System hinein übertragen werden können, wie also der Transfer von „demokratischer Handlungskompetenz“ und „demokratischer Schulqualität“ vonstatten gehen kann.

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