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2. Peer-education - Kommunikationstraining - Projekte "demokratischen Handelns"

Die von Lilo Dorschky am Samstag Vormittag vorgestellten Projekte zur Peer-Education in Sachsen haben einen anderen Focus auf die Schule genommen. Die meisten dieser Initiativen finden nicht in der Schule statt, wirken aber in diese hinein. "Peer-Education", schlagkräftig übersetzbar als "Projekte für Jugendliche von Jugendlichen" haben in ihrer gegenwärtigen Konjunktur nicht nur eine pädagogische Bedeutung, sondern auch handfeste ökonomische Hintergründe. Denn "Selbsterziehung" ist eben auch - so sie effektiv gelingt - eine kostengünstige Variante der pädagogischen Intervention. Die von Frau Dorschky skizzierten Beispiele gaben eine bunte Anschauung einer zwischenzeitlich etablierten Vielfalt in den Themen und Gestaltungsformen der peer-education: Integrationsprojekte finden sich da ebenso wie Mediations-Projekte; Führungs- und Rollen-Lern-Konstrukte, die an die klassische Formung des "sozialen Lernens" nach Bandura erinnern, sind ebenso anzutreffen, wie Projekte, die den Elite-Gedanken hervorheben und pädagogisch fruchtbar machen wollen: Indem ihr dieses tut, "seid Ihr etwas Besonderes".

Modelle der Selbstwirksamkeitsförderung bekommen zwischenzeitlich erhöhte Aufmerksamkeit auch im Raum der auf Erfahrungslernen bezogenen Demokratiepädagogik, und auch "Leadership-trainings" unterliegen nicht mehr dem Generalverdacht einer auf Entsolidarisierung zielenden Elitetheorie. Insofern waren die Wahrnehmungen in der anschließenden Diskussion, dass die Förderung besonderer Begabungen bei den Demokratie-Pädagogen scheinbar als Problem wahrgenommen würden, überflüssig bis missverständlich.

Die Workshop-Angebote von Wolfgang Beutel und Wolfgang Wildfeuer wurden intensiv angenommen und waren, folgte man den Berichten der Teilnehmerschaft und der Workshopleiter, weitere Bausteine einer auf Vielfalt der Zugänge zielenden Präsentationsform des Themas "Soziales Lernen".

Das Thema "Kommunikationstrainig" wurde in einem Vier-Ebenen-Modell entfaltet, das auf empirischen Arbeiten basiert und - zwischenzeitlich systematisch zusammengefasst und durchgearbeitet - nächstens auch als auf eine für pädagogische Praxis anwendbare Handreichung zielende Publikation erscheint.

"Demokratisch Handeln" wurde anhand exemplarischer Projektbeispiele entfaltet und in der Gruppe in der Art eines "Fachbeirates" für eine Best-Practice-Präsentation durchgearbeitet. Vier Beispiele wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewählt und vorgestellt: Die Goethe-Realschule Eberswalde, die Grundschule Sachsen, das SZ Bremen und die Förderschule Angermünde.

Programm

Ergebnisse

Materialien

  • Möglichkeiten und Erfahrungen des sozialen Lernens
    als PDF-Datei »
  • Vier-Ebenen-Modell
    als PDF-Datei »
  • Fotos

Informationen

  • Literaturhinweise:
    Bandura, A.: Sozial-koginitve Lerntheorie. Stuttgart (Klett) 1979.

    Schermer, F.: Soziales Lernen. In: Rost, D. (Hrsg.): Handwörterbuch Pädagogische Psychologie. Weinheim/Basel (Beltz) ²2001, S. 663-668.

 
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