Ein Förderprogramm für Jugend und Schule
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"Die Schule der Demokratie ist die Schule" sagt Hildegard HammBrücher in ihren politischen Lebenserinnerungen (1996, S. 504).
Sie knüpft dabei an die oft missbrauchte Formel von der Schule der Nation an: das Militär, das durch Drill, vordergründige Disziplin,
Befehl und Gehorsam alles andere als eine demokratische Nation vorbereitet, wenn es denn dessen Schule sein soll. Ist damit zugleich
im übertragenen Sinne ein Bild für die Stoff- und Paukschule klassischen Zuschnitts gemeint? So weit wollen wir nicht gehen. Dennoch:
Die "Schule der Demokratie" erreichen wir nicht allein durch das Lernen im Fachunterricht. Demokratie kann nicht gelehrt, sie muss
gelebt werden.
Es geht uns mit dem "Förderprogramm Demokratisch Handeln" um innovative Chancen, aber auch um die Grenzen neuartiger
und zugleich in der Schulpraxis erprobter Ansätze des politischen Lernens und der politischen Bildung. Dabei ist die Offenheit des
Begriffs und der Kategorien demokratischen Handelns für Veränderungen, die aus der Praxis des Lernens und der Schule selbst kommen,
eine entscheidende kategoriale Bestimmung: "Demokratisch Handeln" ist insofern ein Begriff, der im Wandel ist und bleibt.
Er ist abhängig davon, was in der Schule schließlich gewagt und gemacht wird. Denn durch ihre Praxis, ihre Innovarionsbereitschaft,
ihre Reaktionsfähigkeit auf politische Herausforderungen und öffentliche Themen sowie durch den Willen, sich mit den eigenen pädagogischen
Erfahrungen an die Fachöffentlichkeit zu wagen, vermögen Schulen selbst, die schulpädagogische Kategorie "Demokratisch Handeln" zu beeinflussen,
zu verändern und zu gestalten.
Schulen können durch ihre Praxis am Gehalt dessen mitwirken, was Partizipation letztlich ausmacht:
Zur demokratischen Schulkultur gehören nicht nur - gemeinsame gemeinsame Suchbewegungen von Schülern und Schülerinnen, Lehrern und Lehrerinnen
sowie Eltern" (Henkenborg 1997, S. 252) innerhalb einer Schule über das, was Demokratie ausmacht, sondern die Suchbewegungen der Schule
im Gefüge der Bildungsreform insgesamt. Hier wollen wir durch das Konzept "Demokratisch Handeln" und durch unser Förderprogramm auch
weiterhin einen Beitrag leisten.
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