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Bericht zum Erfahrungsaustausch (Gruppe Ridder/Schmidt)

Mit 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus sieben Projekten war diese Gruppe die kleinste aller sieben Gruppen, in denen die Best-Practice-Projekte dieser Lernstatt zum Thema werden sollten. Dennoch gab es keinen Mangel an Gesprächsstoff und Kommunikation, als man sich am Mittwochmorgen im Clubraum der Akademie für Politische Bildung einfand. Eine Besonderheit der Gruppe war es, dass zwei gehörgeschädigte Schüler mit im Kreis saßen, was den Moderator dazu zwang, in seiner Moderation immer wieder einmal zur Seite zu springen, damit die beiden ihre Dolmetscherin sehen konnten. Aber auch solche Herausforderungen waren schnell überwunden.

Ausgangspunkt war ein Kennenlern-Spiel, bei dem die Projekte sich auf der Wiese vor dem Seminarraum auf einer imaginären Deutschlandkarte aufstellten. Es folgte noch eine Aufwärmübung  „Jagd auf die Demokratie“, bei der diese – abstrahiert in Form eines Kissens – in Bedrängnis geriet und es ging auch direkt mit der Arbeit an Phase 2 los – dem gegenseitigen Vortragen der Projektinhalte.

Die Themen und Herangehensweisen waren hierbei so verschieden wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen selbst. Berufsschüler berichteten über ihre Kooperation mit polnischen und israelischen Jugendlichen zum Thema „Moderne Sklavenarbeit“, Gymnasiastinnen über ihre Initiative zum Einbau energiesparender Anlagen in Wohnhäusern und die gehörgeschädigten Schülerinnen und Schüler informierten über ihre kindgerechten Nachrichten in Gebärdensprache. Der Moderator ließ im Anschluss an eine jede dieser Präsentationen – die übrigens fast ausschließlich von den Schülerinnen und Schülern geliefert wurden – eine Feedback-Runde einlegen, in der jedes Projekt den Vortragenden mitteilte, was gefallen hatte und auf diese Weise Parallelen zum eigenen Projekt erkennen konnten. Diese Ergebnisse wurden hierbei dann noch einmal moderierend zusammengetragen und in Form kleiner Zettel auf einem weißen Kissen gesammelt. Dieses weiße Kissen hatte zuvor noch die Demokratie dargestellt und so wurde die Demokratie nun mit bunten und vielfältigen Ausformulierungen demokratischen Handelns gespickt.

Hiernach ging es darum, sich auf eine Präsentationsform für den Abschluss im Plenum zu einigen. Schnell setzte sich hier die Idee der „Maschine“ durch, in der aus den Eigenheiten eines jeden Projektes etwas alle Gruppen Verbindendes hervorgehen sollte. Wie diese Maschine dann nun konkret aussehen sollte, darüber wurde dann noch ausführlich diskutiert. Es wurde dann recht schnell geklärt, dass es sich um einen motorischen Ansatz handeln sollte, dass also ein jedes Projekt durch eine für dieses typische Handbewegung repräsentiert wird. Diese typische Bewegung wird dann durch eine alle Gruppen vereinende Bewegung – ein Abklatschen – abgelöst. Das sollte sich auch ins Publikum ausbreiten, um zu zeigen, dass Demokratie anzustecken vermag.

Dies konnte erfolgreich umgesetzt werden und es bleibt festzuhalten, dass für alle Beteiligten der Erfahrungsaustausch eine ganz neue „Erfahrung“ war: für die Teilnehmer sowieso – aber auch die Moderatoren waren hier in der neuen Situation, dass das gesprochene Wort Grenzen haben kann. Für alle war dieses Neue aber sehr konstruktiv, bereichernd und ein gelungener Einstieg in die inhaltliche Arbeit auf der Lernstatt Tutzing. 

(Chritian Schmidt, Jena)

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