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Bei der Politik ist es doch ähnlich

Auch da soll man zwar widersprechen, aber nicht nur abwürgen oder blockieren. Man soll anderen zuhören, sich auf sie einlassen und ihnen die Chance geben, eigene Ideen zu gestalten, ohne diese direkt für schlecht zu empfinden und sie deshalb fallen zu lassen. Auch muss man auf der Bühne Mut zum Scheitern haben. Wir haben gelernt, dass es besser ist, sich etwas zu trauen, anstatt auf Nummer sicher zu gehen und deswegen nur 70% zu geben, obwohl man auch 120 % geben könnte, wenn man sich nur traut – also doch: wirklich so, wie wir uns Anforderungen der Politik in der Demokratie vorstellen. Mit diesem Wissen ging es erst einmal in die Pause. Noch bevor diese zu Ende war, sammelte sich der Großteil schon wieder im Gruppenraum. Eindrücke der Lernstatt und des bisherigen Tages wurden ausgetauscht.

Übungen zu Verhalten und Reaktion

Am Nachmittag haben wir nach einem kurzen Aufwärmen auf der Terrasse überwiegend kleinere Szenen gespielt. Bei einer Zwei-Mann-Szene hat einer der beiden im Stillen einen Ort vorgegeben bekommen und der andere einen Beruf. Nach einer gewissen Spielzeit haben die Schauspieler eine Emotion zugeteilt bekommen, mit welcher sie weiterspielen sollten. Zusammen improvisierten sie eine Szene. Ein Beispiel ist eine, in der "Mann und Frau" in der Küche über einen Kuchen diskutierten und die "Frau" plötzlich ganz müde und der "Mann" auf einmal äußerst verständnisvoll wurde.

Bei einer anderen Übung, die den Namen "Sandwich" trägt, ging es darum, dass vier Personen nacheinander auf die Bühne treten und eine Szene spielen. Derjenige, der als letzter auf die Bühne gekommen ist, geht als erster. So baut sich eine Kurzszene auf und wieder ab. Wir haben am Donnerstag auch die Geschichte mit dem Wechsel der erzählenden Personen geübt. Jedes Mal war es eine andere Konstellationen der Personen, deswegen entstanden zahlreiche lustige Szenen. Bei all diesen Übungen spielen Vertrauen, Reaktion, Perspektivität und Spontaneität sehr wichtige Rollen, denn davon lebt Theater auf Zuruf. Wir hatten das Glück, dass die Stimmung in unserer Gruppe harmonisch und locker war, dies erleichterte die Arbeit um einiges.

Ich denke, dass wir alle einen wunderbaren Tag gehabt und viel erlebt haben. Auch konnten wir jede Menge Erfahrungen und Spaß aus diesem Improvisationstheater-Workshop mitnehmen. Viele Grundsätze sind es einfach wert, dass man sie beachtet, sei es nun das Ja-Sagen oder der Mut zur Tat. Dankeschön an Demokratisch Handeln, dass solch ein abwechslungsreicher Workshop zur Auswahl stand! Dankeschön an Andreas Schulze für die Leitung des Workshops!

Und jetzt bist Du an der Reihe, etwas zu tun: "5, 4, 3, 2, 1, los !"

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(Valerie Eichmann, 13. Juni 2012, Jena/Neuwied)

15.06.2012 (DI)

Bilder und Ergebnisse

 
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