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Workshop 04 | Bericht

Gute Ganztagsschule - ein heißes Thema, eine lohnende Debatte?

Ein Debattier-Workshop

Ein Workshop über das Debattieren. Eine tolle Sache! Das dachte ich mir als ich das Angebot bekam, als Schülerreporter nach Jena zu fahren und eine Reportage über Jugendliche zu schreiben, die verstehen wollen, was Demokratie ist, wie sie funktioniert und wie man sich an ihr beteiligt.

Also fuhr ich mit dem Zug nach Jena, doch wie das so ist mit der Bahn, sie war verspätet. Doch dann kam sie, und mein Kopf war voller Gedanken und Erwartungen. Dann kam ich in Jena an, jetzt musste ich den Weg zur IMAGINATA finden. Die IMAGINATA ist so etwas wie ein lebendiges Museum physikalischer Illustrationen, ein Ort zum Begreifen und Anfassen, ein passender Ort, um jungen Menschen etwas über Demokratie zu vermitteln: IMAGINATA ein Raum für die Einbildungskraft: Ist Demokratie auch nur eine Vorstellung, oder ist sie ein in der Praxis des Alltagslebens greifbarer Begriff?

Einführung in die Workshoparbeit

Ich war nun auf dem Gelände der IMAGINATA angekommen. Das ist ein altes E-Werk. Ich war zu früh da und habe mir die Zeit damit vertrieben, das örtliche Angebot an Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ich muss schon sagen, es war mehr als interessant. Auf dem Gelände herrschte schon reger Betrieb und ich sah auch ein paar mir schon bekannte Gesichter. Für Verpflegung war auch gesorgt: es gab Kaffee, Essen und Knabbereien aller Art zu erschwinglichen Preisen.

Dann ging es los, alle, die an dem Workshop über das Debattieren teilnehmen wollten, trafen sich nun zum ersten Mal. Die Stimmung war gut, doch gab es noch ein paar Berührungsängste zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das änderte sich jedoch schlagartig mit dem Erscheinen des kleinen Noah. Noah, das ist der Sohn von unseren beiden Projektleiter. Er hatte keine Angst, jeden von uns zu begrüßen. Lauthals kündigte er das Ankommen von Pamela und Harry an. Seine Eltern, ein lockeres Lehrerpaar aus Bremen, leitete unseren Workshop. Um die anfängliche ängstliche Stimmung im Seminar zu brechen, begannen wir mit einer Kennenlern-Runde: Jeder und jede stellte sich vor. Alle sagten, woher sie kommen, was sie sich erhofften und weshalb sie sich für diesen Workshop entschieden haben.

Am ersten Tag wurde sonst nicht sehr viel gemacht. Uns wurde nur erklärt wie das Seminar ablaufen würde, was wann wie geschehen würde. Alles in allem dauerte dieser erste Tag für uns etwa eine halbe Stunde. Dann verabschiedeten wir uns mit einem Lächeln auf dem Gesicht und man freute sich auf den nächsten Tag.

Die eigentliche Arbeit an der Debatte

Der zweite Tag begann wieder mit einem Spiel. Diesmal aber ging es nicht darum, sich kennenzulernen, sondern darum alle Teilnehmer in eine gute Stimmung zu versetzen. Wir standen im Kreis und Pamela fing an. Sie machte ein Geräusch, welches dann weiter gegeben werden musste, zusätzlich sollte jeder ein eigenes Geräusch beifügen. Das Spiel funktionierte in etwa wie die bekannte Spielvariante "Ich packe meinen Koffer..."  - es wurde eben in der Summe immer mehr. Danach kamen wir zur Umsetzung des am Vortag erarbeiteten Planes der Workshopgestaltung. Begonnen haben wir mit noch einem Spiel, bei dem das Zuhören und das Weitergeben von Informationen ging. Das Spiel nennt sich Tangram. Dann kamen wir zum eigentlichen Kern des Seminars: Das Debattieren, und zwar nach den Regeln, wie sie dem bundesweiten Wettbewerb "Jugend debattiert" zugrunde liegen.

Maßgebliche Kriterien sind: Eine Einführungsrunde, die zwei Minuten dauert. Dann folgt die freie Aussprache bei der die vier Debattanten ihre Argumente austauschen. Am Ende einer jeden Debatte gibt es auch noch so etwas wie ein Resümee, welches jeder Teilnehmer für sich persönlich zieht.

Damit waren wir den ganzen Tag beschäftigt. Natürlich gab es auch Pausen, in denen man mit den anderen gesprochen hat. Die Erfahrungen mit dem Debattieren waren bei allen unterschiedlich, nur in einem waren sich die dreizehn Anwesenden einig: es hat Spaß gemacht und sie haben viel gelernt und sie werden zu Hause auf jeden Fall jetzt mehr Freude am Debattieren haben.

Am Ende des Seminars stand auch noch eine Podiumsdebatte, und zwar über das Thema des Workshops. Hierzu wurden am Ende Argumente erarbeitet, nicht nur ernste sondern auch spaßige, denn man wollte das Publikum ja auch unterhalten.  Insgesamt war es ein lohnender Workshop, den alle nicht so schnell vergessen werden.

(Jena, 30.08.2009, Robert Filz)

Bilder und Ergebnisse

 
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