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Fußballstadt Jena - Ein Stadtspaziergang

Dieser Stadtspaziergang sollte ganz im Zeichen des FC Carl Zeiss Jena stehen. Organisiert wurde das All-Inclusive-Informations-Paket über den FCC vom Jenaer Fanprojekt "Hintertorperspektive e.V". Die beiden Vertreter des Fanprojekts hatten zusätzlich noch den entscheidenden Mann für alle Fragen rund um Geschichte und Kultur des FCC ins Boot geholt: Mannschaftsleiter Uwe Dern.

Mittelpunkt im Fanprojekt: Das Platz-Lagerhaus

Startpunkt war das ehemalige Platz-Lagerhaus von 1924, dem Baujahr des Stadions, das in seiner heutigen Gestalt maßgeblich das Produkt unzähliger Arbeitsstunden des Fanprojekts ist und heute als dessen "Stützpunkt" dient. Hier werden Zuschauer-Choreographien für das nächste Spiel vorbereitet, Banner und Plakate beschriftet und natürlich über Fußball und den FCC geredet. Nach jedem Heimspiel treffen sich hier die Mitglieder des Fanprojekts und Fans, um das Spiel bei Bratwürsten noch einmal durchzugehen.

Nach der ersten Information über das Platzlagerhaus schwor Uwe Dern "seine Mannschaft" ein und es ging mit sportlichem Schritt in Richtung Stadion-Tor. Doch nicht so schnell. Kurz "vorm Platz" drehten wir uns zunächst vom Rasen weg. Dort fiel unser Blick auf die Original-Stadion-Uhr sowie das Carl-Zeiss-Jena Emblem von 1939, welche mit einem Turm auf der ehemaligen Umkleide thronen. In jenem  Jahr fand auch die Namensgebung des Stadions statt: Von nun an sollte es nach dem Mitbegründer der Jenaer Zeiss-Werke den Namen "Ernst-Abbe-Sportfeld" tragen.

Unser Weg auf den Platz führte durch das ebenfalls original erhaltene Marathon-Tor, durch das vor uns schon viele erfolgreiche Sportler ins Stadion gezogen sind. Darunter auch Atlético Madrid im Europapokal-Halbfinale 1962, das leider mit 0:1 verloren wurde. Zu diesem Spiel fanden 27.500 Zuschauer den Weg zum Ernst-Abbe-Sportfeld und stellten damit gleichzeitig den bis heute ungebrochenen Zuschauerrekord auf.

Das Stadion - Identifikationsraum für Fußball-Fans

Aber zurück in die Gegenwart. Wir schritten – nun der Bedeutung des Marathon-Tores bewusst – ins Stadion und sprinteten über die Wettkampfbahn durch den Spielertunnel in die Halbzeit in die "Katakomben" des Stadions. Dort ging es zunächst in den Raum des Mannschaftsleiters Uwe Dern. Hier gab es Trophäen, Erinnerungsstücke internationaler Vereine, Fußballschuhe und (historische) Zeitungsartikel zu bewundern. Dann ging es ab in die Profi-Spieler-Kabine. Wir nahmen wie die "Jungs" von Chef-Trainer René van Eck vor "unseren" Spinden Platz und Uwe Dern "spielte" mit uns das morgendliche Begrüßungsritual zwischen Chef-Trainer und  Team. Zum Schluss unserer Tour mit Uwe Dern sahen wir noch die Räume für die Spieler: Sauna, Bewegungsbad, Kraftraum und Wäschekammer.

Dann übernahm wieder das Team von "Hintertorperspektive", das uns bei einem gemütlichen Gang durch das Stadion alles über die Fanszene des FCC, Stadion-Kultur und ihre eigene Aktivität erzählten. Bemerkenswert sind die regelmäßigen Aktionen gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung, die in intensiver Vorarbeit (im "Stützpunkt") vorbereitet und dann beim Spiel in Kooperation mit der Mannschaft durchgeführt werden.

Als Abschluss dieses Stadtspazierganges redeten wir bei Cola und Limo noch mit verschiedenen Mitgliedern von "Hintertorperspektive", bevor wir uns vom Ernst-Abbe-Sportfeld und dem FCC (vorerst) trennen mussten und es wieder zurück ging zur "Lernstatt Demokratie".

(10.07.2009. Jena, Matthias Brock)

 

20.07.2009 (LR)

 
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