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Workshop 11 | Bericht

Mediatoren – Wir sind da, wenn man uns braucht

Anfangs etwas skeptisch betraten Thérèse und ich am Donnerstag den Raum, in dem der Workshop für Moderation und Mediation stattfinden sollte. Doch jegliche Angst verflog bereits in einer Vorbesprechung, bei der wir uns gegenseitig vorstellten und gemeinsam Regeln aufstellten. „Wir sind eine Gruppe!“ sagte der Workshopleiter Dr. Wolfgang Wildfeuer. Die drei Lehrer und wir sechs Schüler entschlossen uns dazu, uns mit „Du“ anzureden. Am Abend verließen Thérèse und ich den Raum mit einem recht guten Gefühl und freuten uns auf den nächsten Tag.

Der Morgen des Workshoptages begann mit einigen Bewegungsspielchen zum „Lockerwerden“  und um Hemmungen abzubauen. Durch eine Rhetorikübung, d.h eine kurze Rede von vier Minuten, sollten wir lernen, Blickkontakt zu einem kleinen Publikum aufzubauen und zu halten. Diese Übung schien aber gar nicht so einfach zu werden, wie ich auf den ersten Blick vermutete. Denn wie ich selbst feststellen musste, spielte auch die Nervosität vor und während des Vortrags eine große Rolle. Die machte es einem nämlich nicht gerade leicht, die Regeln, wie z.B. möglichst nicht mit den Händen zu spielen, einzuhalten. Aber auch dies war nicht schlimm, denn man bekam bei der Auswertung, die in drei Etappen ausgeführt wurde, gute Tipps, wie man seine kleinen Probleme in den Griff bekommen kann.

Durch dieses Rhetoriktraining und die anschließende Auswertung haben alle Teilnehmer viel über sich und ihre Körpersprache gelernt. Nach einer kurzen Zusammenfassung von Wolfgang Wildfeuer sprachen wir über die Bedeutung des Blickkontaktes. Dabei gab er uns einige Regeln für den wichtigen Kontakt mit den Augen vor. Die darauf folgende Übung beruhte auf dem „Reflecting Team“-Ansatz (reflektierendes Team). Dazu wurden zwei Personen aus der Gruppe zu Problemen, die sie z.B. im Alltag oder in der Schule zu bewältigen haben, befragt. Danach teilten sich die restlichen Teilnehmer des Workshops in zwei Gruppen (die „Narren“ und die „Gerechten“) auf. Diese gaben den Betroffenen dann Tipps, wie sie mit dem Problem umgehen könnten. „Dabei spielt das Vertrauen in der Gruppe eine ganz wichtige Rolle, denn nur, wenn man auf ein solches Vertrauen aufbauen kann, kann man sich über persönliche Anliegen austauschen“ betonte der Leiter Wolfgang.

Anschließend folgte das persönliche Fazit und das „Schering“ („eigene Anteile“). Schering ist ein Erfahrungsaustausch, bei dem die Gruppe ähnliche Erlebnisse oder Probleme schildert. Nach dem Rollenspiel lernten wir die fünf Phasen des Streitschlichtens kennen. Damit Thérèse, ich und auch die anderen wissen, wie wir uns als zukünftige Streitschlichter verhalten müssen, probten wir ein Streitschlichtergespräch im Freien. Ein solches Gespräch verläuft ebenfalls nach bestimmten Regeln.

Im letzten Drittel unseres anstrengenden und zugleich schönen Tages besuchte uns Herr Graupner von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Er verfolgte aufmerksam das Geschehen. Der Tag endete mit einer kurzen Probe für die Präsentation unserer Ergebnisse am darauf folgenden Tag. Thérèse und ich verließen die Gebäude der Imaginata mit einem großen Sack voller Wissen und neuer Erkenntnisse über gemeinsames Handeln und demokratisches Miteinander in unserer Gruppe. Letztendlich kann ich sagen, dass das Ziel des Workshops mehr als erfüllt wurde. Thérèse und ich, wir können uns nun als Streitschlichter darum bemühen, dass Konflikte friedlich gelöst werden und ein respektvoller Umgang untereinander gefördert wird, z.B. dass jeder den anderen ausreden lässt und dass man sich auf gar keinen Fall beleidigen lassen darf.

(Ornella Kühn, Klasse 8/2, Gymnasium Bergschule Apolda)

Bilder und Ergebnisse

 
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