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Workshop 04

Jugend debattiert

Am Workshop „Jugend debattiert“ nahmen unter der Leitung von Harry Beetz 16 engagierte Schülerinnen und Schüler der Lernstatt Demokratie teil. Zu Beginn des Workshops stellten wir uns in alphabetischer Reihenfolge der Namen im Halbkreis auf und fanden uns in Gruppen verschiedener Städte zusammen. Einzelne Personen erhielten die Aufgabe, die Namen und Wohnorte der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem Gedächtnis zu wiederholen. Danach haben wir uns in neuen Gruppen mit jeweils drei Personen eingefunden und uns gegenseitig vorgestellt. Die Aufgabe hierbei war, innerhalb weniger Minuten drei Gemeinsamkeiten (Interessen, Hobbys, Schule, etc.) mit völlig fremden Personen zu finden und diese zum Schluss der restlichen Teilnehmerschaft vorzustellen.

Diese Vorgänge stehen in engem Zusammenhang zum Debattieren: Man muss genaues Zuhören lernen, sein Gegenüber kennen und einschätzen können, Gesagtes wiedergeben und bestimmte Regeln einhalten.

Im ersten Punkt des Tagesprogramms brachte uns Harry Beetz Form und Funktion einer Debatte bei. Hierbei ist es wichtig, zwischen einer Debatte, welche strukturierte klare Regeln hat und meist zu einem Kompromiss führt, und einer Diskussion, bei der meist Expertinnen und Experten zu bestimmten Teilgebieten sprechen, zu unterscheiden. Weiterhin von Bedeutung ist der Aufbau der Frage, welche in einer Debatte mit „Sollte…?“ und in einer Diskussion mit „Wie…?“ beginnt.

Im zweiten Teil führte Harry Beetz eine Konzentrationsübung mit uns durch, bei der wir uns in einem Kreis aufgestellt und einen Ball zugeworfen haben. Dies führte dazu, sich auf die anderen Teilnehmer zu konzentrieren, was in einer Debatte sehr von Bedeutung ist. In den verschiedenen Handlungsebenen spielten der Blickkontakt, welcher in einer Debatte der Kontaktaufnahme dient, und das Werfen, Fangen und Reagieren, was Wortübergaben und neue Argumente symbolisiert, eine große Rolle.

Danach wurden zwei Schnupperdebatten zum Thema „Soll die Schule erst um 10 Uhr beginnen?“ und „Sollen Grundschulkinder nach der vierten Klasse getrennt werden?“ durchgeführt. Dabei setzte der Workshopleiter zwei Pro-Redner sowie zwei Contra-Redner ein, deren Handeln die restlichen Workshopteilnehmer analysierten. So wurden den Rednern nicht nur ihre positiven Dinge vor Augen gehalten, sondern auch Wünsche und konstruktive Kritik geäußert, die der Verbesserung dienen sollten. Beide Debatten verliefen sehr niveauvoll und wurden von beiden „Redeparteien“ mit guten Argumenten bestückt. Im dritten Punkt, der Eröffnungsrunde, fand eine Übung zum Blickkontakt statt. Dabei trainierten die Teilnehmer gegenseitiges In-die-Augen-Schauen, was ebenfalls für Selbstsicherheit und Standhaftigkeit in einer Debatte wichtig ist.

Zum Thema „Freie Aussprache“ und „Stoff finden“ setzten sich die Workshopteilnehmer mit den Debattenfragen „Sollten auch Männer Stöckelschuhe tragen?“ und „Sollte es eine Kleiderordnung für Lehrerinnen und Lehrer geben?“ auseinander. Es wurde an einer Sammlung von Pro- und Contra-Argumenten gearbeitet, die man zum Schluss in der Gruppe besprach und ausgewertete. Weiterhin füllten die Teilnehmer einen Fragefächer zur jeweiligen Debattenfrage aus, welcher die Fragen Wer?, Was?, Wann?, Wo?, Wie?, Womit? und Wozu? beinhaltete.

Im letzten Teil wurde eine Präsentation für den nächsten Tag geplant, bei der eine weitere Debatte vor Publikum zur Schau gestellt werden sollte.

In der letztendlich gemeinsamen Auswertung wurde der Workshop von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gelobt, da er nach einigen Befragungen die Erwartungen voll erfüllt oder gar übertroffen hatte – man war also sehr zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis. (Shanice Danz, Klasse 8 – 2, Gymnasium Bergschule Apolda)

 
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